Zwei Lioba-Schülerinnen unter den Prämierten beim Hessischen Schülerschreibwettbewerb zum Thema Freundschaft
100 hessische Schülerinnen und Schüler wurden am 19. April im Museum Wiesbaden für ihre Briefe zum Thema Freundschaft im Rahmen des 6. Schülerschreibwettbewerbs der Stiftung Handschrift von Kultusminister Armin Schwarz ausgezeichnet – darunter auch Marit und Hana von der Sankt Lioba Schule.
„Eine Freundschaft“, schreibt Hana in ihrem Brief über die Freundschaftsvermittler, „ist unbezahlbar, weswegen du sie wertschätzen solltest.“ Fast 9.500 Beiträge gingen bei der Stiftung Handschrift anlässlich des 6. Hessischen Schülerschreibwettbewerbs ein. Dieses Mal wollte die Stiftung von Kindern und Jugendlichen der 6. und 7. Klassen aller Schulformen wissen, was sie unter Freundschaft verstehen, was ihnen dabei wichtig ist, wo sie Grenzen setzen und mit wem sie gerne befreundet wären. Aus der Sankt Lioba Schule hatten sich fast 60 Kinder der Klassen 6a und 7e beteiligt. „Ein sehr gut gewähltes Thema,“ lobt Deutschlehrerin Dr. Brigitte Wavra „denn es spricht alle Kinder an und bietet viel Raum für Persönliches.“
So individuell wie die eigene Handschrift sind daher auch die Inhalte der Texte. Sie reichen von besonderen Brieffreundschaften über das Verarbeiten negativer Er-fahrungen mit Freundinnen oder Freunden bis zur Verbundenheit zwischen Mensch und Tier. An den „coolsten Bären der Welt“ richtete Marit ihren Brief, in dem sie ihm für dessen Gastfreundschaft und Mitgefühl dankt. Eine Fachjury wählte 100 Beiträge aus; diese sind nun in einem Sammelband erschienen – darunter auch die Briefe von Marit und Hana. Beide wurden gemeinsam mit 98 anderen Gewinnerinnen und Gewin-nern am 19. April – dem von der Stiftung ausgerufenen „Tag der Handschrift“ – im Museum Wiesbaden geehrt. Zahlreiche stolze Eltern, Freunde und Verwandte nahmen ebenfalls am Festakt teil.
Die Intention der Stiftung sei es, mit dem Wettbewerb eine positive Schreibkultur in den Schulen zu etablieren, betonte Raoul Kroehl als Geschäftsführer der Stiftung Handschrift. Außerdem gelte es, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für die Bedeutung einer leserlichen Handschrift zu vermitteln. Dieses Engagement sei in Zeiten zunehmender Digitalisierung und neuer Herausforderungen im Schulalltag – wie etwa der künstlichen Intelligenz – umso wichtiger, so auch die Einschätzung von Silke Nickel, LRS-Koordinatorin an der Sankt Lioba Schule.
Im Verlauf des Festakts vermittelten Videos ausgewählter Schulen einen Eindruck, wie Lehrkräfte die Materialen des Schreibwettbewerbs im Unterricht einsetzten. Alle berichteten von der nachhaltigen Wirkung des mittlerweile etablierten Projekts. Ein zusätzlicher positiver Effekt: Die jährlich neuen Themen fördern Diskussionen und den Austausch unter den Schülerinnen und Schülern im Klassenraum. Und die kamen ebenfalls zu Wort: In Video-Interviews erzählten die Autorinnen und Autoren von ihren Schreiberfahrungen und ihren Überlegungen, wie sie das Thema Freundschaft auf maximal zwei Seiten darstellen. Premiere: Erstmalig waren in diesem Jahr auch Kinder live als Reporter „on stage“ am Programm beteiligt.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung: Drei der jungen Schreibtalente lasen ihre Briefe dem Publikum vor. Frische musikalische Akzente setzten die Lioba-Schülerin Alexandra, Finalistin bei „The Voice Kids 2023“, sowie die Gruppe „Männer-WG“ der Diltheyschule Wiesbaden.
Die Stiftung Handschrift verfolgt das Ziel, gemeinsam mit den Schulen für die Schülerin-nen und Schüler außerhalb des Unterrichts Anlässe zu schaffen, die das Schreiben mit der Hand und die damit verbundenen Vorteile in den Fokus rücken. Sie unterstützt die Heranwachsenden dabei, eine flüssige und lesbare Handschrift zu entwickeln, die ihnen helfen kann, mehr Spaß am Schreiben mit der Hand zu haben. Gleichzeitig soll ihnen bewusst werden, wie wichtig das Beherrschen der eigenen Handschrift auch für einen guten Schulabschluss und eine spätere Bewerbung ist. Aktuelle Umfragen belegen, dass Kinder und Jugendliche selbst sich eine bessere Handschrift wünschen. Sie brauchen dabei jedoch Unterstützung. Zu diesem Zweck hat die Stiftung Handschrift neben dem jährlichen Schreibwettbewerb das Projekt der Schreibpatinnen und -paten initiiert: Bereits in der Grundschule helfen ältere Schülerinnen und Schüler, begleitet von Tutorinnen und Tutoren, Jüngeren, das Schreiben mit der Hand zu üben und zu verbessern. Die Stiftung Handschrift arbeitet eng mit dem hessischen Kultusministerium zusammen.