Keine Berührungsängste: Die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer bauen die Hardware komplett auseinander.
Begabten-Workshop untersucht Computer-Hardware
Am 20. April trafen sich eine Schülerin und 13 Schüler in der Sankt Lioba Schule, um unterschiedlichster Computer-Hardware auf den Grund zu gehen. Dafür hatten die Workshop-Veranstalter Margaryta Korolenko und Dr. Stefan Brückmann sechs ausrangierte Computer, diverse Computermäuse, Festplatten, Tastaturen und zwei USB-Sticks zum Demontieren bereitgestellt, die sie aus Spenden erhalten hatten. Außerdem standen für alle Geräte Grundlagenberichte aus der Fachzeitschrift „ct“ bereit, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstehen konnten, was sie da vor sich hatten.
Während sich die meisten Computer-Nutzer darauf beschränken, die Tastatur zu benutzen, durften die Schülerinnen und Schüler jetzt mal so richtig schrauben. Denn es ist schon interessant, einmal den Lüfter und die Headpipe von einem PC abzuschrauben und den darunter zum Vorschein kommenden CPU-Chip vom Sockel zu nehmen. Auch hatte vorher keiner der Teilnehmer je in ein offenes Festplattengehäuse geschaut. Die darin zu sehende Magnetspeicherplatte mit dem Schreiblesekopf und dem zugehörigen beweglichen Arm erinnert sehr an einen alten Schallplattenspieler mit Tonarm. „Dies ist allerdings seinerseits inzwischen ein Gerät, das heute kaum noch jemand kennt“, stellte Dr. Brückmann, der sich als Ruheständler noch in den Begabten-Workshops engagiert, fest.
Wissensdurstig: Sogar mit Stereolupen untersuchten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Computer-Bauteile.
Demgegenüber waren die PC-Mäuse wesentlich einfacher gebaut, wenn auch schwerer zu öffnen. Deren Gehäuse werden üblicherweise nicht verschraubt und mussten deshalb von den Jugendlichen aufgehebelt werden. Nachdem die Geräte geöffnet waren, wurde das Innenleben sorgfältig unter die Lupe genommen, sogar unter die Stereolupe. Letztendlich stellte sich heraus, dass der Austausch der Bauteile durchaus kein Hexenwerk darstellt und sich ein Blick hinter die Fassade der Geräte durchaus lohnt. Nur die Bauteile selbst sind aufgrund ihrer Kleinstelektronik nichts für Hobbybastler. Die Überreste der gespendeten Geräte wurden am Ende sachgerecht zur städtischen Sammelstelle für Elektro-Schrott gebracht, denn dort können sie tatsächlich noch in den Recycling-Kreislauf eingebracht und nutzbringend weiterverwendet werden.