Bistum Mainz fasst katholische Schulen in eigener Schulgesellschaft zusammen
Seit dem 1. August gehört die Bad Nauheimer Sankt Lioba Schule der Schulgesellschaft St. Martinus an. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren alleiniger Gesellschafter das Bistum Mainz ist. „Insofern bleibt für unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte und die anderen Angestellten alles beim Alten“, erklärt Schulleiter Bernhard Marohn zum formaljuristischen Wechsel des Schulträgers. Alle Arbeitsverträge wurden im Zuge des Betriebsübergangs unverändert fortgeführt, alle Betriebsmittel wurden vom Bistum auf die neue Gesellschaft übertragen.
„Nur die Verantwortung für die Immobilien liegt weiter direkt beim Bistum Mainz“, erläutert Uwe Brobeil, Gründungsgeschäftsführer der St. Martinus-Schulgesellschaft. Mit der neuen Konstellation folge das Bistum Mainz dem Vorbild anderer Bistümer, die den Schulbetrieb schon lange aus dem unmittelbaren Kern der Bistumsverwaltung ausgegliedert hätten. Dies diene einerseits einer zusätzlichen Transparenz über die für den Schulbetrieb erhaltenen Finanzhilfen und den ihnen gegenüberstehenden Ausgaben, andererseits solle die Schulgesellschaft auch einen Beitrag zur Zukunftssicherung der Schulen leisten, so Brobeil. Zuletzt hatte das Bistum seinen Schul- und Tagungshausbetrieb grundlegend überprüft. Das hatte unter anderem zur Schließung des Tagungshauses St. Gottfried in Ilbenstadt oder zur Suche nach neuen Trägerschaften für einige der Bistumsschulen geführt. In Hessen betraf dies die Liebfrauenschule in Bensheim, in Rheinland-Pfalz noch weitere Schulen.
Zur neuen Schulgesellschaft gehören jetzt drei Grundschulen, drei Realschulen, sechs Gymnasien und drei berufsbildende Schulen. Damit will sich die Schulgesellschaft St. Martinus in Rheinland-Pfalz und Hessen als mittelgroßer Träger von Schulen in freier Trägerschaft etablieren. Zur neuen Strategie gehören grundsätzliche Überlegungen zu den Aufgaben katholischer Schulen in der zukünftigen Bildungslandschaft, aber auch ein gemeinsamer Auftritt bei der Suche nach geeigneten Lehrkräften und ein attraktives Fortbildungskonzept.