Einblicke in spanischen Alltag - Goya und Gaudi
17 Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufen 9 und E-Phase (10) der St.-Lioba-Schule verbrachten anderthalb Frühherbstwochen im sonnigen Spanien. Anlass der Reise war die 2. Runde im Austausch mit dem "Colegio del Salvador" in Zaragoza, wie die Stadt in der Landessprache heißt. In Begleitung der beiden Lehrerinnen Stefanie Baruth und Eva-Janina Heider ging es an einem Samstagmorgen per Flug nach Barcelona und anschließend mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Saragossa. Hier wartete schon ein großes Empfangskomitee, nicht selten die ganze Familie, auf die Bad Nauheimer Austauschschüler, die herzlich willkommen geheißen wurden. Der spanische Alltag begann mit einem Wochenende in der Familie, das bei einem leckeren Abendessen erfolgreich die Reisemüdigkeit vertrieb und neben den Sprachkenntnissen oft auch Hände und Füße in die Kommunikation miteinbezog.
Am Montagmorgen gab es ein Wiedersehen mit den Reisegefährten im Foyer der Schule, wo die Wochenenderlebnisse ausgetauscht und die von den spanischen Müttern liebevoll zusammengestellten Frühstückspakete verglichen wurden. Einer herzlichen Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Carmen folgte eine Schulführung, wobei nicht nur die Gesamtgröße der Schule, die von der 1.Klasse bis zum Abitur Unterricht anbietet,beeindruckte, sondern vor allem auch zwei Außenschwimmbecken und vier Basketballfelder.
Statt der spanischen Tradition folgend , eine "siesta" zu halten, folgte nachmittags ein Quiz im Freien. Hier galt es, einen gigantischen Park innerhalb Saragossas zu erkunden. Dabei mussten auch Fragen beantwortet werden, die zwangsläufig zu Kontakten mit die den Einheimischen führten. Ganz im Zeichen des großen Malers Francisco de Goya, der u.a. Saragossa zu seiner Heimat zählte, stand der Dienstag. Er begann mit einem Workshop, der den Besuchern die Möglichkeit eröffnete, selbst zeichnerisch kreativ zu werden, bevor sie im "Museo Camón Aznar" hautnah die beeindruckenden Werke des spanischen Malers studieren konnten.
Am Mittwoch stand das Naturerlebnis im Vordergrund. Der Aufenthalt im "Monasterio de Piedra" ließ Spanier und Deutsche nicht nur gemeinsam die Sonne an Wasserfällen genießen, sondern brachte auch beim Picknick unter Bäumen den Genuss von Serrano-Schinken und "queso manchego" , weit über Spaniens Grenzen hinaus beliebten landestypischen Spezialitäten. Die Geschichte Saragossas von der Römerzeit bis zu den modernen Stadtteilen bot eine Führung, die viel Wissenswertes über die Stadt und das Leben in ihr vermittelte.Hier lernten die "Liobaner" nicht nur die der Schutzpatronin "El Pilar" geweihte beeindruckende Basilika kennen, sondern hatten auch das Glück, den Beginn des zu deren Ehren gefeierten Festes "Las Fiestas del Pilar" mitzuerleben. Das eröffnete die Chance, am Wochenende mit den "Gastgeschwistern" die Stadt unsicher machen zu können und die zahlreichen Konzerte, Shows und Märkte zu besuchen. Wie von einer Fee herbeigezaubert war die ganze Stadt zu einem großen Vergnügungspark geworden.Vor dem Besuch des Festes hatte die Gruppe noch das größte Flussaquarium Europas besichtigt und die deutschen Gäste hatten ein neues Lieblingsessen entdeckt: "churros", längliche Krapfen , die mit dickflüssiger Schokolade gegessen werden.
Eine Gelegenheit für die Jugendlichen aus den Ländern zweier Fußballweltmeister spanische Ballkünstler genauer und live kennenzulernen bot das Heimspiel Saragossas gegen Mallorca, das die Heimmannschaft 2:0 gewann, was die deutschen Besucher mit ihren Gastgebern bejubelten und feierten .Am Montag erfolgte am Bahnhof mit vielen Küsschen (besos) und Umarmungen (abrazos) der Abschied von Saragossa.
Zwei Tage in Barcelona schlossen sich an, wobei die Werke Gaudis bewundert werden konnten, insbesondere der "Parc Güell". Flanieren in den "Ramblas", Shoppen in den schmalen Gässchen der Altstadt und Sonnen am Hafen waren beliebte Freizeitaktivitäten. Aber auch hier hieß es bald: "Hasta pronto !" Die Rückkehr in die Wetterau und an die St.-Lioba-Schule war der letzter Programmpunkt.
Dr.Steffek