Der Besuch von Zeitzeugen, die nicht selten ein hohes Lebensalter erreicht haben, obwohl sie in Auschwitz oder sonstigen Konzentrationslagern der Nationalsozialisten inhaftiert waren und kurz vor der "Endlösung der Judenfrage" durch die Gaskammer standen, oder Widerstand leisteten, ist an der St.-Lioba-Schule nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich aber war, dass das Bistum Mainz in Zusammenarbeit mit dem Maximilian-Kolbe-Werk sechs polnische Zeitzeugen, begleitet und betreut von sechs Mitarbeitern des Bistums, an Wetterauer Schulen und sonstige Bildungsorganisationen schickte (die WZ berichtete).
Den weitgehend im hohen Alter stehenden Gästen wurde an der St.-Lioba-Schule, deren Schulträger das Mainzer Bistum ist, ein herzlicher Empfang bereitet.. Michael Langer von der katholischen Schulseelsorge hatte einige Termine in Oberstufenkjlassen reserviert, wo Brygida Czekanowska (geb. 1928), Henriette Kretz (geb. 1934), Wladyslaw Kozdón (geb. 1922) und Jacek Zieliniewicz (geb. 1926) ihrer selbst gestellten Aufgabe, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazizeit in den Dienst der deutsch-polnischen Aussöhnung zu stellen, bestens gerecht wurden.
Die jugendlichen Zuhörer waren betroffen und scheuten sich nicht, Fragen zu stellen. Die Zeitzeugen aber konnten sicher sein, neue Freunde gewonnen zu haben.
Text+Foto: Dr.Steffek