Feierlicher Abschied mit musikalischen und rhetorischen Glanzpunkten
Das Bild einer intakten Schulgemeinschaft, in der christliche Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch zum alltäglichen Umgang miteinander gehören, vermittelte die feierliche Verabschiedung des Abiturientenjahrgangs der St.-Lioba-Schule in der Aula am Vorabend von Fronleichnam. Einmal mehr hatte die Schulseelsorge um Regina Röhrig und Pfarrer Ernst Widmann in enger Zusammenarbeit mit jungen Frauen und Männern des Jahrgangs einen eindrucksvollen Gottesdienst in der Bonifatiuskirche zum Thema "Brücken" gestaltet . Nach dem Wechsel in die Schulaula eröffnete die kommissarische Schulleiterin Gabriele Kurtscheidt das Programm mit herzlichen Worten der Begrüßung und des Dankes für alle, die zu einem reibungslosen organisatorischen Ablauf sämtlicher schulischer Vorgänge inklusive zahlreicher Prüfungen, aber auch des Arbeitsalltags erfolgreich beitrügen. Sie versprach aufgrund ihrer genauen Kenntnis des schulischen Umfeldes einen harmonischen Abend mit vielen Höhepunkten. Keineswegs zu viel versprochen, wie das abwechslungsreiche Programm bewies, das für jeden guten Geschmack etwas bot.
Unbestritten natürlich, dass für jeden neuen Besitzer der Hochschulreife der Empfang des eigenen Zeugnisses den Höhepunkt bildete.
Das von Karlheinz Böhm prächtig eingestimmte Orchester bot gepflegten Hörgenuss mit so unterschiedlichen Stücken wie "The adventures of Robin Hood" (Erich Wolfgang Korngold), die Ouvertüre zu Giuseppe Verdis "La Traviata" oder "Die glorreichen Sieben" von Elmer Bernstein und erhielt prasselnden Beifall. Eigens als Vertreterin des Schulträgers war Dr. Gertrud Pollak aus Mainz gekommen. Sie überreichte Carolin Faulstich für ihr Engagement in der JGCL den Buchpreis des Bischofs und sprach mit ihrem kurzen Grußwort über die Mode, im Fotonetzwerk "Selfies" (Eigenbilder) einzustellen. Sie hielt echte Offenheit und den Blick für den Nächsten als im tragenden Netzwerk dieser Schule gewonnene Eigenschaften dagegen: "Die Sehnsucht junger Menschen, das eigene Ich zu entdecken und zu entfalten, ist von daher ein hoher Wert, den gerade eine katholische Schule aufgreifen und weiterführen will. Wichtig ist das Menschenbild , die Perspektive, in der wir uns wahrnehmen und miteinander umgehen." Reicher Beifall bewies, dass sie den richtigen Ton getroffen hatte. Genau das traf auch für den Auftritt der Lioba Voices zu, die unter dem Dirigat von Thomas Bailly und Klavierbegleitung von Hermia Schlichtmann erneut mit flott-sommerfrischen Liedern ( z.B. "An Tagen wie diesen") ihren hohen Leistungsstand unterstrichen.
Der nächste Höhepunkt folgte mit einer Ansprache des Oberstufenleiters Hans Winfried Auel. Er stellte klar, dass das Abitur wesentlich mehr sei als nur eine wie ein Eishockeyresultat (1-1, 2-4) wiedergebbare Kurznote. Den Schnitt von 1,97 bezeichnete er als "beachtlich".noch beachtlicher nannte er den Umgang des Jahrgangs mit zwei Schicksalsschlägen."So liegt sie also vor uns, die Vergangenheit" war kein Versprecher Auels, sondern Hinweis auf das Denken der Sumerer. Schließlich sei uns die Vergangenheit vertraut, die Zukunft sei dagegen ungewiss. Hier nannte Auel vier große Herausforderungen: die Belastbarkeit von Offenheit und Toleranz im Einwanderungsland Deutschland, die Frage einer gerechteren Vermögensverteilung, die Problematik der Verletzung elementarer Grundrechte durch Ausspähung und die gewaltige Herausforderung durch den Klimawandel. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Abiturienten mit ihrem Wissen und dessen Anwendung zum Wohl des Nächsten dafür gerüstet seien, indem er mit dem Philosophen Spaemann Glaube als "das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit des Lebens" bezeichnete.
Nach diesen ernsten Worten bezauberte der Lehrerchor unter Leitung von Karlheinz Böhm mit dem Beweis, dass auch Mathematik lustig sein kann ("Hauptsatz-Kantate") , und als die singenden Lehrkörper "Wochenend und Plackerein" und "Alles nur geklaut" sangen, brach ein wahrere Jubelsturm los. Still wurde es dann bei der Ansprache von David Hennig, in durchaus traditionell-gepflegter Manier, und der Verlesung des Briefes vom schwer erkrankten Ex- Oberstufensprecher und Jahrgangskameraden Felix Brinkmann durch Paulina Bauer. Das Grußwort der Oberstufensprecherin des Schulelternbeirats Dr. Elfriede Maibaum-Weisweiler würdigte das Engagement aller am Erfolg der jungen Damen und Herren Beteiligten und dankte zugleich dafür. Womit der vermeintliche Höhepunkt errreicht war: die Übergabe der Reifezeugnisse. Dabei stellte sich heraus, dass auch in diesem Jahrgang viele für überdurchschnittliche Leistungen und Aktivitäten gewürdigt werden konnten. Damit schlug auch die große Stunde von Christiane Reuther und Anna Kathrin Walter, zum Vorstand des Freundeskreises gehörend, die die die besten Abiturientinnen und Abiturienten auszeichneten. Genug der Höhepunkte ? Mitnichten. Es folgte der von Christopher Marker dirigierte und von Kai Brobeil am klavier begleitete "Abi-Chor". Und der bekannte "I`m happy" und hatte zusätzlich noch sein Girl "Rama Lama Ding Dong" mitgebracht. Das machte alle munter. Alles "nice and easy" also am Ende jahrelanger Arbeit.
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