MINT-Austausch der Sankt Lioba Schule mit griechischer Partnerschule
Nach einem ersten Besuch griechischer Schülerinnen in Bad Nauheim Anfang 2024 folgte jetzt der Gegenbesuch von fünfzehn Schülerinnen und Schülern der Sankt Lioba Schule in der griechischen Kleinstadt Pallini, ganz in der Nähe von Athen. „Ellinogermaniki Agogi“ heißt der Name der Partnerschule, das bedeutet etwa „griechisch-deutsche Erziehung“. Die Schule legt viel Wert auf deutsche Kultur und Sprache und steht für europäische Offenheit – eine gute Voraussetzung für einen Austausch.
Der Besuch der deutschen Zehntklässlerinnen und Zehntklässler galt vor allem den naturwissenschaftlichen Aktivitäten der griechischen Schule, denn auf dem Bundeskongress der MINT-Schulen 2022 in Koblenz hatten sich die ersten Kontakte zwischen den beiden Bildungseinrichtungen ergeben. Deshalb organisierte auch Jo-achim Becher als MINT-Koordinator der Sankt Lioba Schule Flug und Hotelaufenthalt der von Thomas Gölzhäuser und Frau Franzke begleiteten Fahrt.
„Gerade auf dem Gebiet der Naturwissenschaften hatten unsere Gastgeber viel zu bieten“, zeigt sich Gölzhäuser auch zwei Wochen nach der Rückkehr noch sehr beeindruckt. Die Bad Nauheimer konnten sich von einem griechischen Forscher einen Seismographen, ein Foucaultsches Pendel und das schuleigene Observatorium zur Beobachtung von Sternen zeigen lassen. Anschließend arbeiteten die deutschen Schülerinnen und Schüler zu astronomischen Themen und erfuhren, wie man die Geschwindigkeit von Asteroiden berechnet. Dank einer Zusammenarbeit mit dem griechischen Staat haben mehrere Forscher in einem der Schulgebäude ihre Büros und können dort arbeiten; sie beraten aber auch die Lehrkräfte und bieten Veranstaltungen an.
An den Unterrichtsstunden und an den meisten Aktivitäten außerhalb der Schule nahm eine etwa gleichaltrige griechische Schülergruppe von der MINT-AG der griechisch-deutschen Schule teil. Dies galt auch für einen Workshop zu Gravitationswellen und für den Versuch, selbst farbige Bilder astronomischer Objekte zu erzeugen. „Die naturwissenschaftlichen Veranstaltungen fanden alle auf Englisch statt, aber unsere Schülergruppe zeigte sich dieser Herausforderung gewachsen und nahm regen Anteil am Unterrichtsgeschehen“, fasst Begleitlehrerin Franzke ihren Eindruck von der Effizienz des Austauschs zusammen.
Natürlich gehörten auch verschiedene Besichtigungen im nahen Athen zum Programm. Eine umfassende Führung durch das Akropolis-Museum und die Akropolis selbst, Spa-ziergänge durch das malerische Plaka-Viertel oder ein kurzer Trip zum Panathinaiko-Stadion, wo 1896 die ersten olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden, setzten inter-essante touristische Akzente. Dies galt auch für einen Ausflug zum Kap Sounio und damit zu den Ruinen des Poseidontempels vor der Kulisse der ägäischen Inseln.
Die gastfreundlichen Griechen luden ihre deutschen Gäste nicht nur in die Mensa der Schule, sondern auch mehrfach in gediegene Restaurants ein. Das vom Kontaktlehrer Alexander Roggenkamp organisierte griechische Gastprogramm umfasste neben den Kosten für Führungen und Eintritte auch den Transport mit den leuchtend gelben schuleigenen Bussen. Damit liegt die Latte hoch für den nächsten Besuch der Griechen in Bad Nauheim, der für das Frühjahr 2025 geplant ist.