Bundesweiter Vorlesetag an der Sankt Lioba Schule
Am 15. November fand an der Sankt Lioba Schule bereits zum 21. Mal der jährliche Bundesweite Vorlesetag statt. Unter dem Motto „Vorlesen schafft Zukunft“ wurden die sechsten Klassen der Schule zu einer ganz besonderen Lesestunde eingeladen, die nicht nur ihre Fantasie anregte, sondern auch den Blick auf die Zukunft richtete – insbesondere auf die Digitalisierung und die Rolle der Künstlichen Intelligenz, wie Bibliotheksleiterin Olga Herzen direkt zu Beginn erklärte.
In der schuleigenen Bücherei lauschten die Schülerinnen und Schüler aufmerksam den Buchauszügen und einem Gedicht einer Schülerin. Doch es waren nicht nur Menschen, die hier gute Zuhörer waren: Die Schulhunde Kara und Mira der ehemaligen Lehrerin Eva Maria Kratzsch waren ebenfalls mit dabei. Ihre ruhige Präsenz half den Kindern, sich noch besser auf das Gehörte zu konzentrieren.
Den Auftakt machte das Gedicht „Meine Maschine“ von Anna Bargos. Die poetischen Zeilen beschäftigten sich mit der Frage, was uns als Menschen einzigartig macht. Während Maschinen wie KI makellos und präzise arbeiten, fehlt ihnen doch etwas Entscheidendes: Emotionen, Fehler und das Unvorhersehbare – all das, was Menschen so besonders und nahbar macht. „Meine Maschine, sie ist hübsch und nett, besteht aber aus Stahl, kein Fleisch, kein Fett“, trug Anna mit Nachdruck vor, und das Publikum merkte schnell, dass Perfektion nicht alles ist.
Anschließend begeisterte Sophia Michalak mit einer spannenden und humorvollen Szene aus dem Buch „Ada und die künstliche Blödheit“. Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der KI und Roboter den Alltag bestimmen. Ada, die Hauptfigur, bestellt sich einen hoch-modernen Lernroboter; doch als dieser ankommt, ist er gar nicht so intelligent, wie sie gehofft hatte. Sie tauft ihn kurzerhand „KB“ (Künstliche Blödheit), und gemeinsam er-leben sie witzige Abenteuer. Sophia verriet jedoch das Ende der Geschichte nicht – das sollen die Schülerinnen und Schüler selbst herausfinden, indem sie das Buch weiterlesen.
Nach den Lesungen wurde es interaktiv: Gemeinsam überlegten die Kinder, was sie an KI gut oder schlecht finden. Viele fanden es toll, dass Roboter in der Pflege helfen oder schwere Arbeiten übernehmen können. Aber es gab auch kritische Stimmen: „Wenn Roboter alles machen, werden wir vielleicht faul“, merkte ein Schüler an.
Das Motto „Vorlesen schafft Zukunft“ zeigte, dass die Sechstklässlerinnen und Sechst-klässler die Digitalisierung zwar willkommen heißen, sie aber nicht vergessen möchten, was uns als Menschen ausmacht: unsere Kreativität, unsere Fehler und unsere Gefühle.
Verfasst von Alina Korolenko (Q1)