Liebe Familien, liebe Kolleginnen und Kollegen,
offiziell endet heute die etwas andere Schulzeit. Jetzt sind erst einmal Ferien: Oster – Ferien!
Die traditionellen Gottesdienste von Gründonnerstag bis Ostermontag fallen aus! Kann man auch zuhause – unter den Bedingungen einer Kontaktsperre- Ostern feiern, nicht nur mit Ostereiern und Süßigkeiten, sondern auch so, dass die Bedeutung dieser Tage im christlichen Sinne deutlich wird?
Erinnern wir uns zunächst noch einmal an in die letzten Tage im Leben Jesu: sein Mahl mit den Jüngern (ein Pessachmahl?), sein Gebet im Garten Gethsemane, die Verhaftung, an den kurzen Prozess und den Tod am Kreuz; und an die darauf folgende unfassbare Geschichte: am Tag nach dem Sabbat gehen Frauen zum Grab und der Jesus, den sie kannten, ist weg. Doch Jesus begegnet ihnen in anderer Gestalt: Jesus ist auferstanden!
Kann man dem, was da vor 2000 Jahren geschah, heute nachspüren? Wir haben einige Ideen –im ökumenischen Sinne- gesammelt, aber der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Gründonnerstag: Vor dem gemeinsamen –einfachen- Abendessen die Geschichte vom letzten Abend Jesu nach Mt 26, 14-56 miteinander lesen. Oder das Abendessen als Pessachmahl gestalten mit den Zutaten, die dazu gehören und die man mit wenig Aufwand bereiten kann (die Kinder der 5. oder 6. Klassen könnten da als Experten helfen!).
Karfreitag: Viele Kirchen sind geöffnet; vielleicht kann man als Familie hingehen und eine Blume wie bei einer Beerdigung unters Kreuz legen als Zeichen der ‚Kreuzverehrung‘. Es darf nur keine Versammlung werden, deshalb Sicherheitsabstand halten.
Karsamstag: Man kann Tischdekorationen basteln, Osterkerzen für den Tisch richten, spazieren gehen, einem älteren alleinstehenden Menschen – Sicherheitsabstand! - einen Ostergruß vorbeibringen oder einfach hinstellen! (Überraschung ist ja ein altes Ostermotiv).
Osternacht/Ostermorgen: Nach dem Abendessen oder am frühen Sonntagmorgen könnte man mit ausgewählten Elementen des Osternachtgottesdienstes (Osterfeuer, Osterkerze, Wasser, Taufversprechen, biblische Erzählungen) eine kleine Feier gestalten: z.B. die Taufkerzen der Kinder aufstellen, ein Lied gemeinsam singen oder ein Musikstück anhören, ein Gebet sprechen, die Auferstehungsgeschichte aus der Bibel vorlesen (Mt 28, 1-10), ein kleines Osterfeuer draußen anzünden, Bitten sprechen – Sorgen aufschreiben und im Osterfeuer verbrennen, Osterwasser schöpfen, das Glaubensbekenntnis als Tauferinnerung sprechen, sich gegenseitig mit einem Kreuz auf der Stirn segnen. Am Ostermorgen könnte das Ganze in ein Osterfrühstück – mit süßem Osterbrot - münden!
Was ginge sonst noch?
An einem Gottesdienst im Fernsehen teilnehmen. Eine persönliche Gebetszeit halten. Am Ostersonntag um 12:00 Uhr dem Osterläuten zuhören und dabei ein Vaterunser beten.
Wir melden uns mit Impulsen in der Karwoche, an Karfreitag und Ostern.
Regina Röhrig, Pfarrer Ernst Widmann
(Schulseelsorge Sankt Lioba Schule, Bad Nauheim)