Der Lioba-Workshop im Laborgebäude des Fachbereichs Elektro- und Informationstechnik der THM in Gießen.
Mitglieder der AG Begabungsförderung lassen sich von THM motivieren
Am Samstag hat die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) geschlossen. Wer sie besuchen will, muss in der Woche kommen. Das kollidiert aber für Schülerinnen und Schüler mit ihrem Unterricht. Da hilft nur, einen unterrichtsfreien Brückentag zu nutzen. Das taten fünfzehn Schülerinnen und Schüler der AG zur Begabungsförderung der Sankt Lioba Schule am Tag nach Fronleichnam.
Vor dem Laborgebäude in der Wiesenstraße wurden die Liobaner schon von Laboringenieur Klaus Pechan erwartet. Im Labor nahmen die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zu zweit vor je einem Computer Platz. Klaus Pechan erklärte zunächst den THM-eigenen Aufbau des Fachbereichs Elektro- und Informationstechnik mit seinen verschiedenen Studiengängen. Klare Botschaft: Wenn man etwas mit Zukunftsperspektive studieren will, dann ist man hier richtig.
Aufmerksam coacht Laboringenieur Klaus Pechan die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer der Sankt Lioba Schule.
Danach wurden Boxen mit Mikrocontrollern verteilt. Wer gedacht hatte, an der Hochschule wäre alles größer als an der Schule, der wurde eines Besseren belehrt. Schon die Boxen waren nur ein Drittel so groß wie die in der Schule, und auch die Mikrocontroller waren viel kleiner. Allerdings konnte man mit ihnen genauso viel machen wie mit den Arduinos der Schule. Die angebotenen Aufgaben waren dann aber um ein Vielfaches zahlreicher. Dafür waren die Beschreibungen nicht so detailliert, denn die Schülerinnen und Schüler sollten selbst herausfinden, wie es geht. Wo es nicht funktionierte, war Klaus Pechan immer zur Stelle, überprüfte die Schaltung, das Programm und gab Tipps, wo man nach Fehlern suchen sollte. Auch Dr. Stefan Brückmann, der die Exkursion von Seiten der Lioba-Schule beaufsichtigte, wechselte oft die Gruppen und half bei der Fehlersuche. Für das Mittagessen hatte Klaus Pechan vier Blechpizzen bestellt, die im Sozialraum verschlungen wurden. Lernen macht auch hungrig. Nach der Mittagspause ging es in die zweite Runde. Jetzt galt es, mit einem Lichtsensor eine Alarmanlage zur Sicherung einer „Schatzkiste“ zu bauen. Hier musste schon etwas mehr programmiert werden, weil der akustische Alarm bei Schließung der „Schatzkiste“ nicht einfach wieder enden sollte, sondern dafür ein besonderer Schalter benutzt werden musste.
Endspurt: Im letzten Begabten-Workshop des Semesters wurde nach Anregung der THM noch einmal kräftig programmiert.
Allen Beteiligten gefiel dieser Workshop so gut, dass man überlegte, ob zu diesem Thema nicht noch ein weiterer Workshop veranstaltet werden könnte. Dies realisierte Dr. Stefan Brückmann dann zwei Wochen später, indem er die Interessierten wieder in die Räume der Sankt Lioba Schule einlud. Er hatte dafür sechzehn Bauvorschläge in die schuleigene Lernplattform WebWeaver hochgeladen und in einem der Informatikräume die dafür benötigte Hardware bereitgestellt. Anders als im Wahlunterricht erweiterten die Teilnehmenden sehr schnell die Bauvorschläge um eigene Ideen. So wurde etwa aus einer Anleitung für die Verwendung eines Tastenfelds ein Öffnungsmechanismus für einen virtuellen Tresor, der nach Eingabe eines Codes den Öffnungszustand des Tresors mit einer roten beziehungsweise grünen Leuchtdiode anzeigte und entsprechenden Text ausgab. Damit endete der letzte Workshop der AG zur Begabungsförderung vor den Sommerferien. Nun gilt es, ein neues Thema für das nächste Semester zu finden.