Klassenlehrerin Silke Nickel mit den beiden Preisträgern Linus Bechtel und Hana Kroke.
Lioba -Klasse unter den Prämierten beim hessischen Schülerschreibwettbewerb
100 hessische Schülerinnen und Schüler wurden im Museum Wiesbaden für ihre Briefe zum Thema „Träume“ im Rahmen des 5. Schülerschreibwettbewerbs der Stiftung Handschrift von Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz ausgezeichnet, darunter auch Linus Bechtel und Hana Kroke aus der Klasse 6 a von der Bad Nauheimer Sankt Lioba Schule.
Rund 9.500 handgeschriebene Beiträge gingen bei der Stiftung Handschrift anlässlich des 5. Hessischen Schülerschreibwettbewerbs ein. Sechste und siebte Klassen sämtlicher Schulformen waren zuvor aufgefordert worden, frei über das Thema „Träume“ zu schreiben. Gefragt wurde beispielsweise nach dem größten Traum, den Traumorten oder dem Traumtag.
Aus dem katholischen Bad Nauheimer Gymnasium hatte sich die Klasse 6a beteiligt. Mit großer Motivation und Konzentration verfassten die Schülerinnen und Schüler im November während einer Doppelstunde in der Schule ihre Briefe. Dabei ging es nicht nur darum, das Thema kreativ umzusetzen, sondern auch die Briefform einzuhalten und schön zu schreiben. Gerne durften die Briefbögen auch noch graphisch gestaltet werden. Dann wurden die Briefe ins Kuvert gesteckt und nach Wiesbaden geschickt, wo eine Fachjury die 100 gelungensten unter ihnen auswählte. Diese sind jetzt als Buch erschienen, darunter auch die der beiden Sankt Lioba Schüler.
So individuell wie die eigene Handschrift sind auch die Inhalte der einzelnen abgedruckten Briefe. „Wenn ich krank bin, träume ich sehr komische Sachen“, eröffnet Linus den an seine Oma gerichteten Brief und versetzt sich anschließend in die Rolle eines Corona-Virus, das von China nach Deutschland fliegt und dort Leute infiziert. Hana hingegen, die schon länger in ihrer Freizeit Geschichten schreibt, hat einen Brief über Traumgeher und Traumseher verfasst. Menschen können diese mit Hilfe des Wörtchens „danke“ in ihre Träume rufen, wo sie sie „wie ein warmer Lichtstrahl“ dann beschützen, besonders bei Alpträumen.
Die Preisträger wurden am 5. Mai – dem von der Stiftung ausgerufenen „Tag der Handschrift“ – im Museum Wiesbaden geehrt. In seinem Grußwort betonte der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz die Wichtigkeit des Schreibens mit der Hand. Erklärtes Ziel der Stiftung Handschrift ist es, gemeinsam mit Schulen auch außerhalb des Unterrichts Anlässe zum handschriftlichen Schrei¬ben zu schaffen.
Dieses Engagement sei wichtiger denn je, so auch die Einschätzung von Silke Nickel, betreuende Lehrerin und Fachbereichsleiterin an der Lioba: „Dieser Wettbewerb bietet hierfür einen motivierenden Anlass. Zudem fördert er die Kreativität.“ Schließlich zeugten aktuelle Untersuchungen von wachsenden Beeinträchtigungen der handschriftlichen Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern. Dieser Entwicklung gegenzusteuern sei der Sankt Lioba Schule wichtig. Die zunehmende Digitalisierung und die Verfügbarkeit künstlicher Intelligenz wertet die Deutschlehrerin als eine große Herausforderung im zukünftigen Schulalltag.
Beim stilvollen Festakt in Wiesbaden, an dem Nickel mit den beiden Kindern teilnahm, hatte Linus dann noch einen großen Auftritt: Er war einer von drei Autoren, die ihren Brief vor dem Publikum, bestehend aus Honoratioren, den Preisträgern, deren Eltern und Lehrkräften, vorlesen durfte. Souverän meisterte er diese Herausforderung.