Vom Tauschgeschäft zur virtuellen Transaktion: Workshop der Begabten-Initiative zum Zahlungsverkehr früher und heute.
Workshop zu bargeldlosem Zahlungsverkehr und Krypto-Währungen
Am 20. März trafen sich zwölf Schülerinnen und Schüler zum ersten Begabten-Workshop des laufenden Halbjahres. Zum Thema virtuelle und bargeldlose Zahlungsmittel hatte Dr. Stefan Brückmann zwei Referenten gewinnen können. Michael Capitain, ein „Lioba-Vater“, und Robin-Daniel Thompson von der Sparkasse Wetterau brachten die interessierten Jugendlichen auf den aktuellen Stand der Entwicklung.
Capitain erklärte zum Einstieg den Übergang vom Tauschhandel zum Geld. Beim Tauschhandel war man sicher, dass man und was man für seine Ware bekam. Allerdings hatte man nicht immer die gewünschten Tauschobjekte zur Verfügung, weder beim Geber noch beim Nehmer. Irgendwann einigte man sich auf ein gemeinsames Tauschobjekt, wie Kaurischnecken oder Edelmetalle. Aus denen wurde dann im Laufe der Zeit Geld. Der Handel mit Geld funktionierte aber nur, wenn man dem Wert vertraute, also daran glaubte, dass man für das Geld, ob Münze oder Papiergeld, etwas für den angegebenen Wert erhielt. Irgendwann hatte man so viel Geld, dass man es zu einer Bank trug und trieb Handel mit weit entfernten Partnern. Dann mussten sich die Banken um den Geldaustausch kümmern. Da es gefährlich war, dauernd Geld durch die Länder zu transportieren, entwickelte sich ein bargeldloser Zahlungsverkehr. Hier war noch mehr Vertrauen von Nöten, weil sich die zahlenden Personen gar nicht persönlich kannten und sahen. Wie sich daraus der bargeldlose Geldverkehr entwickelte und wie er funktionierte, darüber referierte im Anschluss der Sparkassen-Experte Robin-Daniel Thompson. Er erläuterte Sepa-Überweisungen, Einzugsverfahren, Geschäfte mit Kredit-, Giro- und Debit¬karten und die Funktionen von Landes- und Bundesbanken sowie von Online-Bankhäusern wie PayPal.
Den Abschluss der kleinen Vortragsreihe machte Workshop-Leiter Dr. Stefan Brückmann, der über Krypto-Währungen referierte. Bei diesen Geschäften ist ein noch größeres Maß an Vertrauen erforderlich, weil nun nur mit auf Massenspeichern hinterlegten Folgen aus Nullen und Einsen gehandelt wird. Man braucht schon viel Vertrauen, um dafür Geld zu geben und zu hoffen, später einmal für die Nullen und Einsen wieder Geld zu erhalten. Dieses Vertrauen kann man stärken oder zerstören – eine ideale Grundlage für Spekulation. So werden Krypto-Währungen heute auch in erster Linie für Spekulationen genutzt.
Um die Technik, die hinter Krypto-Währungen steht zu erläutern, wählte Dr. Brückmann das Beispiel Bitcoins. Er erklärte zunächst die Erschaffung, das sogenannte Mining, und wie alle Zahlungs- und Miningprozesse in einer Blockchain verbucht werden. Danach ging er noch auf einige weitere Krypto-Währungen ein, wenn auch längst nicht auf alle der inzwischen über 10.000 verschiedenen.
Zum Abschluss bedankte sich Dr. Brückmann bei den „externen“ Referenten mit einem kleinen Präsent und verabschiedete die Schülerinnen und Schüler.