"Tag der Frankophonie" als Attraktion erster Güte
Auf den ersten Blick gibt es keinerlei Verbindung zwischen der Schülerschaft der St.-Lioba-Schule und Jugendlichen in Ouagadougou. Wer aber weiß, dass an der St.-Lioba-Schule kürzlich erstmals der "Internationale Tag der Frankophonie" gefeiert wurde, dem erscheint diese Verbindung gar nicht so ungewöhnlich .Nachdem in den letzten beiden Jahren mit großem Erfolg der deutsch-französische Freundschaftstag gefeiert wurde, entschied sich das Fachkollegium diesmal für eine neue Variante, den "Tag der Frankophonie". Gefeiert werden konnte der aber nicht am eigentlichen Datum 20.März, weil da bereits Abiturprüfungen im Gange waren .Es bot sich ein Termin vor den Osterferien an, denn so konnte man auch die Austauschgruppe aus Bergerac (WZ-Bericht folgt) mit in die Feierlichkeiten einbinden.
Vorbereitet wurde der große Tag der Weltsprache Französisch schon Wochen vorher: durch Behandlung des Themas im Unterricht, durch Fertigung von Plakaten, durch Informationen über ferne Reiseziele wie die Seychellen, Madagaskar, Mali, Kamerun, Guadeloupe oder Quebec. Eine besondere Augenweide konnte an einem Stand über Kamerun mit landestypischen Stoffen und Kleidern, Kunstgegenständen , Muisikinstrumenten und Dekorationsartikeln in der Schulaula, dem zentralen Ort der Feier, geboten werden. Zu verdanken waren diese Leihgaben einer Familie, deren Vater aus Kamerun stammt und dessen beide Töchter die Privatschule in der Trägerschaft des Mainzer Bistums besuchen.
Auch wenn dieser Tag den Jugendlichen nicht erst schmackhaft gemacht werden musste: Eine riesige Vielfalt von Speisen aus frankophonen Ländern trug wesentlich zum Erfolg in der liebevoll dekorierten Aula bei, durch die sich u.a. eine Girlande mit vielen Flaggen französischsprachiger Länder zog. Eine köstliche Auswahl aus der Speisekarte verlockte zum Probieren: Da gab es Reis- und Teigbällchen, Süßkartoffelplätzchen, Kokoskuchen aus Guadeloupe, aus Quebec eine Tarte aux pommes mit Ahornsirup ,belgische Waffeln, Käse aus der französischen Schweiz sowie natürlich Croissants, Crépes und Quiches mit verschiedensten Füllungen. Wer sich bis dahin nicht entschieden hatte, konnte auch zu rumänischem Schafskäsekuchen oder nordafrikanischen Blätterteigtaschen mit Feigen und gefüllten Datteln greifen. Kalter Tee aus Marokko und Coctails aus der Karibik lockten zur Verkostung. Die Produktion der Crépes profitierte sichtlich von den eigens angeschafften neuen Geräten. Hunderte von Schülern und Lehrern ließen diesen Tag zu einem so großen Erfolg werden, dass die veranstaltende Französischfachschaft selbst überrascht vom Ausmaß des Erfolges dieser Feier war, die vom vorbildlichen Engagement aller Beteiligten profitierte und die Aula für einige Stunden zum reizvollen Brennpunkt der Diversität der frankophonen Welt machte. Nicht zu vergessen der frankophone Film des Afrikaners Kouyaté , der über ideenreiche arme Jugendliche in einem heruntergekommenen Quartier in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou amüsant erzählt.
Keineswegs am Rande ist noch zu erwähnen, dass dieser Tag 509,16 Euro einbrachte, die der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" gespendet wurden. Die wurde nämlich ursprünglich als "Médecins sans frontières" in Frankreich gegründet und arbeitet gerade in den frankophonen Ländern Afrikas unermüdlich für Notleidende .Mit den vorbildlich engagierten Schülerinnen und Schülern sowie den Organisatoren aus der Fachschaft freute sich die ganze Schulgemeinschaft und natürlich auch die kommissarische Schulleiterin mit ihrem Team. (Text + Foto: Dr.Steffek)