Karl-von-Frisch-Preise für Abiturientinnen und Abiturienten
Jedes Jahr zeichnet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) das Engagement und die hervorragenden Leistungen der besten hessischen Abiturientinnen und Abiturienten, die in der gesamten Oberstufe überdurchschnittliche Leistungen im Fach Biologie erbracht haben, mit dem Karl-von-Frisch-Preis aus. Dieses Jahr wurden Antonia Bey, Sophia Herig, Lucia Parbel, Philippa von der Schulenburg und Franka Wigard aus dem von Amadeo Raino geleiteten Biologie-Leistungskurs und Elena Hofbeck aus dem von Elena Hille geleiteten Biologie-Leistungskurs für den diesjährigen Karl-von-Frisch-Preis vorgeschlagen und ausgewählt.
Die Preisträgerinnen wurden am Samstag, den 10. Juni 2017, zu einer zentralen Preisverleihung nach Marburg eingeladen, die im Rahmen einer wissenschaftlichen Vortragsveranstaltung stattfand. Nach den Grußworten von Prof. Joachim Schachtner, Vizepräsident der Uni Marburg, und dem Vorsitzenden des VBIO Landesverbandes Hessen, Prof. Wolfgang Nellen, stellten Juniorprofessorin Dr. Katja Nieweg vom Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmazie sowie Doktorandin Simone Bach vom Institut für Pharmazeutische Chemie, Marburg, ihre Forschungsgebiete (Stammzellen bzw. die RNA-Welt) vor. Anschließend berichtete Jana Hechler, Preisträgerin aus dem Jahr 2008, darüber, warum sie den Heidelberger Labortisch gegen den Schreibtisch der persönlichen Referentin des Präsidenten der TU Darmstadt getauscht hat. Und Benjamin Frey, diesjähriger Preisträger, erklärte dem Publikum die Revolution bei der gezielten Veränderung von Genen namens CRISPR/Cas.
Nach der Mittagspause konnten dann die Labore der Arbeitsgruppe von Prof. Roland Hartmann, die ehemalige Behring-Villa und die dort untergebrachte Pharmakognostische Sammlung besichtigt werden. Lehrkräfte konnten die Angebote des Chemikums kennenlernen und Begleitpersonen der Preisträger auf einer verkürzten Behring-Route das Marburg Behring´s und das Leben des ersten Medizin-Nobelpreisträgers erkunden. Vor der Preisverleihung sprach dann Dr. Sebastian Lotzkat – Biologe, Buchautor und einer der besten Deutschen Science-Slammer – über das „was da kriecht“, Schlangen nämlich. Dr. Jörg Klug von der Universität Gießen stellte den Namensgeber des Preises, Karl von Frisch, sowie den VBIO vor, bevor die Urkunden- und Preisübergabe durch den Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies, und Arno Bernhardt, Amtsleiter des Staatlichen Schulamtes Marburg, erfolgte. Zusätzlich erhielten die Preisträgerinnen für ein Jahr eine kostenlose Vollmitgliedschaft im VBIO und ein Online-Abo der Zeitschrift „Biologie in unserer Zeit“.
Karl von Frisch steht mit seinem Namen für einen Wissenschaftlertyp, der sich durch eine sehr gute Beobachtungsgabe auszeichnet, in der Lage ist, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen und zu motivieren sowie die Ergebnisse seiner Arbeit der Öffentlichkeit verständlich zu machen. Mit der Verleihung der Karl-von-Frisch-Preise verbindet der VBIO die Hoffnung, dass die jungen Preisträger sich im Laufe ihrer Karriere immer wieder an diese Prinzipien erinnern mögen –auch dann, wenn sie sich nicht für eine Karriere in den Biowissenschaften entscheiden sollten.