{phocagallery view=category|categoryid=26|imageid=503|bordercolor=#cccccc|bordercolorhover=#c64934|displayname=0|float=left}
Letzter Begabten-Workshop des Schuljahrs 2016/2017
Beim letzten Begabten-Workshop im Schuljahr 2016/2017 fanden sich am 17. Juni nur fünf Kinder sowie Ramona Hoeppner und Dr. Stefan Brückmann im Haus Wetterau des Diakonischen Werks Wetterau ein. Dort wurden sie von dem inhaltlichen Leiter dieses Treffens, Peter Winter, begrüßt.
Nachdem die Begabtengruppe bei der Besichtigung der Privatbibliothek im Schloss Laubach die Ergebnisse der hohen Kunst des Buchbinderhandwerks bewundert hatte, wollte sie es diesmal selbst versuchen. Für den klassischen Bucheinband hatten sie allerdings nicht genügend Zeit mitgebracht. Dieser kann nicht an einem Tag hergestellt werden. So wurde eine vereinfachte Variante gewählt. Aber auch die brauchte Zeit.
Nach einer etwa einstündigen Einführung in die Geschichte und Kunst des Buchbindens gingen die Teilnehmer ans Werk. Die Pappdeckel und Abstandsstreifen waren schon vorgeschnitten. Nun musste aus den von den Teilnehmern vorgefertigten Bilder für den Einband eines ausgewählt und dazu farblich passendes Buchleinen gewählt werden. Dieses musste sorgfältig auf die richtige Größe zugeschnitten und dann mit Linien für die exakte Position der Buchpappen markiert werden. Nachdem das erfolgt war, wurde das zugeschnittene Stück Buchleinen mit Buchleim eingestrichen und die Pappen wurden aufgeklebt. Dann wurde von der anderen Seite ein weiteres Stück Buchleinen gegengeklebt. Dabei mussten die Abstände zwischen den einzelnen Pappstreifen sorgfältig mit dem Federmesser in die Kerben gedrückt werden. Diese Abstände bilden die späteren Knickfalze. Schließlich wurde noch das Bild auf das exakte Format für den Buchdeckel zugeschnitten und auf den Pappdeckel geklebt. Das hört sich alles recht einfach an, aber Schüler wie Lehrer benötigten für die Arbeit glatte fünf Stunden. Dies dauerte so lange, weil alle Arbeitsschritte vorher genau demonstriert werden mussten, außer dem Veranstalter Peter Winter sie noch keiner je durchgeführt hatte und weil die Arbeitsschritte großer Sorgfalt bedurften.
Nun musste „nur“ noch ein farblich passendes Papier von innen gegen die Buchpappe geklebt werden, der eigentliche Inhalt vorgefalzt, zurechtgeschnitten, vernäht und eingeklebt werden. Keinem der Teilnehmer war vorher klar, wie viele Arbeitsschritte ein Bucheinband benötigt und wie viel Zeit man dafür braucht. Wer den Workshop mitgemacht hat, wird in Zukunft Bücher mit Festeinband mit mehr Ehrfurcht behandeln, obwohl es den meisten wohl noch immer mehr um den Inhalt gehen wird.
Text und Bild: Dr. Stefan Brückmann