Beste Unterhaltung durch Programm - Kreativität war Trumpf
Es führt kein Weg daran vorbei: Sind die Noten erst einmal gemacht, die Bücher abgegeben und die Ferien in Sichtweite, ziehen sich die letzten Unterrichtstage zäh wie Kaugummi dahin. Ein probates Mittel, das den Drang der Schüler(innen), sich eher kreativ zu betätigen, und die Pflichten der Pädagogen geradezu ideal zu kombinieren vermag, ist die Ansetzung von Projekttagen. Dazu hatte man sich auch in diesem Jahr an der St.-Lioba-Schule entschieden, mehr noch, man hatte per Abstimmung in der Lehrerkonferenz auch ein Thema festgelegt. Die Wahl war auf das Leitmotiv "Zukunft" gefallen. Die meisten, die sich lieber ein anderes Thema gewünscht hätten, kamen aber schnell auf den rettenden Gedanken, dass grundsätzlich jedes Thema passend gemacht werden konnte. Egal, ob es nun um Sport, Kochen, Archäologie, Kunst und Musik, Pferde oder Vögel ging oder gar um die Projekttage selbst, jeder Aspekt bot sich für eine Behandlung nach den Kriterien "früher - heute - zukünftig" an.
Das Organisatorische hatten Regina Röhrig, Michael Koßler und Stefan Kurz zusammen mit einem Elternteam übernommen. Sie suchten zunächst nach Anbietern von Projekten, die sich nicht nur unter den Kollegen, sondern auch unter Schülern fanden. Alsdann galt es, dafür zu sorgen, vor allem die wirklich interessierten Mädchen und Jungen in Projekten unterzubringen, die sie per Erst-, Zweit- oder allenfalls Drittwahl selbst ausgesucht hatten. Schließlich macht es wenig Sinn, einen Jugendlichen, der eine Kampfsportart kennenlernen will, mit der Botanisiertrommel loszuschicken oder einen Vogelliebhaber in ein Projekt über "Mode" oder "Weinbau" zu schicken.
Zu all diesen Aufgaben kam noch eine weitere. Schließlich sollten die beiden Projekttage in der letzten Unterrichtswoche direkt in ein Schulfest einmünden, dergestalt dass am Vormittag des vorletzten Schultages all das vorbereitet werden konnte, was dann ab 15.30 beim Fest bewundert, bestaunt, verkostet, selbst versucht, gehört, probiert oder beklatscht werden konnte. Das funktionierte prächtig, so dass Schulleiter Dr. Tobias Angert, Ute Brinkmann als Vorsitzende des Schulelternbeirats und Christiane Reuther in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Fördervereins "Freundeskreis St. Lioba" übereinstimmend von einer herausragenden Gemeinschaftsleistung sprachen, deren Akzeptanz von Jahr zu Jahr gewachsen sei. So konnten sich auch alle, die mit Fleiß, Liebe und Mühe bei der Sache waren, in den Dank miteinbezogen fühlen . Die Vielfalt von Programm und Angebot sorgte dafür, dass für Erwachsene und Kinder und Jugendliche mit Sicherheit etwas dabei war. Stark vertreten unmd nachgefragt waren ökologische Themen, etwa der "ökologische Fußabdruck", die Energiewende, Situation Afrikas am Beispiel der Elfenbeinküste, aber auch praxisbezogene wie Theaterspiel oder Vorstellungsgespräche in der Zeit der Globalisierung. Sport in jeder Form nebst Akrobatik oder Vorbereitung auf Olympia 2020 hatte naturgemäß viele Interessenten . Natürlich durfte im Documenta-Jahr in Hessen auch die "Kunst der Zukunft" nicht fehlen, ob die nun in traditioneller Glasmalerei, futuristischen Bildern oder aus Müll gefertigten Produkten bestand. Tanzen war vor allem bei der holden Weiblichkeit gefragt, während Fragen wie "Kann ich die Welt retten ?" oder "2012- das Jahr des Weltuntergangs ?" alle ansprachen. Über fairen Handel und bewusste Verbraucherhaltung konnte man sich informieren, sich in die sprichwörtliche Zukunftsmusik einhören oder sogar Pferde im eigen Park bewundern. "Kirchen in der Wetterau" und "Kelten auf dem Glauberg" waren nicht nur gegenwärtig, sondern haben auch Zukunft .Absolute Höhepunkter im Angebot auch kreatives Schreiben, Rhetorik, Dichterwerkstatt und "Gedichte von morgen in der Welt von heute". Den hier nicht erhobenen Anspruch auf Vollständigkeit wird eine eigene Projektgruppe dokumentieren. Insgesamt ein idealer Einstieg in einen kurzen letzten Schultag und eine lange Ferienzeit.