Projekttag Erdöldestillation - Leicht- und Schwerbenzin
Einen Besuch am von Prof. Dr. Nicole Graulich geleiteten Chemischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen machte kürzlich der Chemie-Leistungskurs der St.-Lioba-Schule in Begleitung der Fachlehrer Joachim Becher und Amadeo Raino. Zum Projekttag "Erdöldestillation" wurden die Gäste aus der Wetterau von den Leitern des Projekttages Dr. Anette Geuther und Heiko Barth herzlich begrüßt, die die Besucher zunächst mit einem Vortrag in das Thema einführten, das auch auf dem schulischen Lehrplan steht. Danach erfolgte eine Einteilung in zwei Gruppen, wobei beide Gruppen das gleiche Programm absolvierten.
Zunächst erfuhren die Jugendlichen, dass der Kraftstoff E10 aus einer Mischung von Benzin und 10 Prozent Bioethanol besteht. Ethanol befindet sich, war zu hören, auch in alkoholischen Getränken, für den Kraftstoff wird es aus Mais gewonnen .An Tankstellen treffe man auf die Angabe der erforschten Oktanzahl. Von dieser hängt die Klopffestigkeit des Kraftstoffs ab, und sie muss stimmen, um unerwünschte Selbstzündungen zu verhindern. Erdöl wiederum enthält verschiedene Kohlenwasserstoffe, aber auch Wasser, Salze sowie feinste Verunreinigungen in Form von Metallen, Gasen und Schwefelverbindungen. Es folgte , beginnend mit dem Aufbau der Apparatur eines Erdöldestillationsversuchs, die praktische Phase, nachdem der Lerngruppe zur Trennung der Bestandteile des Erdöls das Prinzip der Destillation erläutert worden war.Die zweite Gruppe begann mit dem praktischen Teil und wurde zunächst mit einer Sicherheitsbelehrung über den Umgang mit Kraftstoffen und Chemikalien vorbereitet. Zusätzlich flossen Informationen über das Studium der Chemie und das Berufsbild des Chemikers durch den eigens gekommenen Prof. Dr. Richard Göttlich (Organische Chemie) ein.Bekannte Trennmethoden, deren eine die Destillatiion ist, wurden behandelt. Beim Aufbau der Destillationsapparatur galt es, die Schliffgläser zu fetten, die einzelnen Bauteile zusammenzusetzen und schließlich Erdöl in Rundkolben abzufüllen. Der gelungene Versuch zeigte, dass sich bei der Destillatioin Leicht- und Schwerbenzin unterscheiden lässt. Anhand einer Dose, in die einige Tropfen Benzin gefüllt wurden, wurde der Test auf Brennbarkeit gemacht. Hier bewahrheitete sich der von Laien gerne verwendete Satz "Chemie ist, was kracht und stinkt".Unmittelbar nach der Zündung explodierte die Dose mit lautem Knall.
Ein ereignisreich und informativer Besuch bei den "Profi-Chemikern", wobei Becher und Raino in Abstimmung mit ihren Gastgebern vom Institut für Didaktik der Chemie erklärten, dass diese Exkursion im Rahmen der Excellence-Initiative des Vereins MINT-EC zum festen Bestandteil der E-Phase an der St.-Lioba-Schule werden sollte.