Medien-Workshop trotz Lockdowns
Achtzig Fünft-, Sechst- und Siebtklässler auf engstem Raum mit Spiel und Spaß im regen Austausch? Unmöglich in Zeiten der Pandemie, da aufgrund der Vorgaben des hessischen Kultusministeriums Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 bis mindestens Ende Januar in ihrer Kohorte (Klasse) zu lassen und nicht zu mischen sind. Wenn es sich aber um einen Workshop in Sachen Medienpädagogik handelt, liegt natürlich die Idee nahe, das ganze virtuell durchzuführen.
Und so trafen sich am letzten Schultag vor den Ferien achtzig Schülerinnen und Schüler im virtuellen Raum, um den „Umgang mit persönlichen Daten im Netz“ zu trainieren. Freundlich und mit einem offenen Ohr für alle Anliegen der Kinder leitete Vera Borngässer (Digitale Helden Frankfurt) die Videokonferenz, in der sich zu Beginn die Schülermentoren der digitalen Helden vorstellten. Das Interesse an dem Angebot war so groß, dass die Veranstalter kurzfristig mit Marie-Juliette Leißner noch eine weitere Medienpädagogin von den Digitalen Helden Frankfurt verpflichteten, um zwei Konferenzräume für jeweils 40 Teilnehmer anzubieten.
In der anderthalbstündigen Veranstaltung wurden wichtige Inhalte vermittelt. Eine ganz zentrale Frage der Kinder und Jugendlichen war, welche Informationen sie von sich preisgeben sollten und welche lieber nicht. Damit hängt auch die Frage zusammen, welche Daten man bei der Nutzung von Apps wie TikTok oder WhatsApp unbeabsichtigt verrät und wer diese Informationen nutzen kann. Auch über ihr Recht am eigenen Bild wurden die Teilnehmer aufgeklärt, so dass letztlich alles auf die Frage hinauslief „Wie kann ich meine Daten schützen?“
Der Spaß kam dabei keineswegs zu kurz, da witzige Methoden zum Mitmachen großen Anklang fanden. Beispielsweise spielten die Kinder gegeneinander vor dem Bildschirm „Datenklau Schnick-Schnack-Schnuck“, stimmten zu Medienfragen ab, indem sie rote, gelbe oder grüne Gegenstände in die Kamera hielten oder das Abstimmungsprogramm Mentimeter verwendeten.
Sehr gekonnt hantierten die Jugendlichen mit dem Medium der Videokonferenz, schalteten ihre Lautsprecher aus, um nicht durch Hintergrundgeräusche zu stören, meldeten sich virtuell, um Redebeiträge zu liefern, nutzten den Chat und nannten sich nur mit dem Vornamen oder einem Alias, um ihre Daten zu schützen. Die beiden Referentinnen zeigten sich am Ende der Veranstaltung begeistert über die große Beteiligung und das bereits vielfältig vorhandene Wissen der Kinder über Risiken, aber auch Chancen der Medien. Ende Januar findet der zweite Teil des Workshops statt, der unter der Überschrift „Online Kommunikation über Messenger Apps“ steht.