Erlös des Kinderbischofstages gespendet - Hilfe für Ostafrika
So beengt wie vor einigen Tagen war es im Direktoriat der St.-Lioba-Schule wohl selten. Dr. Tobias Angert hatte zur Übergabe eines Schecks durch die neu gewählte Schülervertretung (SV) eingeladen, die nahezu vollständig gekommen war. Zudem konnte er sich über den Besuch von Sigrid Mosbach (Friedberg) freuen, die als Repräsentantin der UNICEF bereits zum zweiten Mal Gast an der vom Bistum Mainz getragenen Privatschule war. Im Wissen darum, dass an dieser Schule mit der Schwester-Willibaldis-Stiftung permanent Hilfe für Projekte der Schwestern Unserer Lieben Frau, den Gründerinnen der Schule, in Brasilien und Uganda geleistet werde, freue sie sich besonders über den Erfolg des Kinderbischofstages. Den hatte die Schülervertretung organisiert und damit den Schülerinnen und Schülern der Unter- und Mittelstufe viel Freude und Spaß beschert.
Mosbach schilderte den Anwesenden kurz die wichtigsten Gründe für die Hungerkatastrophe in Ostafrika, deren Ende bei allen Hilfsmaßnahmen noch nicht abzusehen sei. Vier Gründe seien für die nach ihrer Darstellung "größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart" verantwortlich. Der Klimawandel mit den Folgen des ausbleibenden Regens, die kriegerischen Konflikte dieser Region, die immer häufiger und länger andauernden Dürreperioden , die durch ein extrem starkes Bevölkerungswachstum begünstigt würden und zu sprunghaft grestiegenen Lebensmittelpreisen führten. Seit Juli habe UNICEF 24 000 Tonnen Hilfsgüter in die Region geschickt und versorge 2,6 Millionen Menschen mit sauberem Wasser. Für die Krise benötige UNICEF 323 Millionen Euro, von denen noch 39 Millionen Euro, rund 14 % also, fehlten. Zugleich verdeutlichte Mosbach, dass bereits für 60 Euro 1000 Tütchen einer Zucker-Salz-Mischung gegen Durchfall und für 200 Euro eine "Schule in der Kiste" mit Lernmaterial für 40 Flüchtlingskinder finanziert werden könnten. Hier erklärte sich der Schulleiter spontan bereit, die gesammelte Summe von über fünfhundert Euro auf 600 Euro aufzurunden, um 3 „Schulen in der Kiste“ spenden zu können.
Die neu gewählte Schülervertretung, die sich bei dieser Gelegenheit vorstellte, war sich mit dem Direktor darin einig, dass man auch künftig die Notleidenden in Afrika nicht vergessen werde. Einig waren sich Schulleiter und Besucherin wiederum darin, dass nicht jede neu gewählte Schülervertretung einen so schönen Anlass habe, sich vorzustellen. Die jetzt amtierende Schülervertretung besteht aus den Schulsprechern Kim-Marc Leichner und Andreas Widjaja, den Oberstufensprechern Karl Hermandi und Marius Gassen, den Mittelstufensprechern Alexandra und Patricia Müller, den Unterstufensprechern Anouk Wohlers und Mona Teumer und den Umweltsprechern Dennis Vettkötter und Maren Stocklöw. Als Abgeordnete für den Kreisschülerrat wurden Mario Warwas und Marc Ziegler gewählt, im Jugendbeirat Bad Nauheim ist künftig Dominik Härtl als Repräsentant der SLS. Gerne stellten sich alle Anwesenden einem Foto mit der Scheckübergabe.