Langjähriger Traum wurde Realität - Schüler präsentierten
Hohen Besuch hatte am Montag die St.-Lioba-Schule. Direkt vom Bistum Mainz, Schulträger der katholischen Privatschule,waren Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann und Thomas Jacob, für die St.-Lioba-Schule zuständiger Dezernent, gekommen, um den neuen Nawi-Raum einzuweihen. Zwar wird für diese Schule mit der Einweihung des den Naturwissenschaften, daher Nawi-Raum, zur Verfügung stehenden Raumes keine neue Zeitrechnung anbrechen, doch einen Einschnitt bedeutet der ab sofort zur Verfügung stehende neue Lernort allemal.
Gabriela Kurtscheidt, kommissarische Schulleiterin, begrüßte die Gäste aus Mainz und stellte sie dem Lehrerkollegikum vor. In einer kurzen Ansprache dankte Giebelmann den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Verbleib an der Schule auch in einer Zeit, in der es leider erhebliche Turbulenzen für das Flaggschiff des Bistums in der Region gegeben habe .Er verlieh der Überzeugung Ausdruck, dass mit dem neuen Raum ein Neuanfang gelinge, der wieder zur alten Stärke führe.Eine nette Begegnung am Rande ergab sich zwischen dem als Zeitzeugen an der Schule anwesenden Auschwitz-Überlebenden Leslie Schwartz und Giebelmann, die beide zu schätzen wussten.
Im neuen Nawi-Raum selbst hatte allein die Ausstattung schon für große Bewunderung bei den aufgrund der relativ niedrigen Zahl zur Verfügung stehender Plätze entsprechend geringen Anzahl an Gästen gesorgt. Zu ihnen gehörten die Architekten Vater und Sohn Hofmann, die Elternvertreter Wetekam und Laube sowie Mitglieder der erweiterten Schulleitung und Repräsentanten der naturwissenschaftlichen Fächer aus dem Lehrerkollegium. Auch hier übernahm Kurtscheidt die Begrüßung und hob die Bedeutung der hier gegebenen neuen Unterrichtsmöglichkeiten hervor. Unmittelbar mit der Freude verbunden sei der Dank, der an die aufgeschlossenen und progressiven Entscheidungsträger im Bistum, wobei sie hier außer den Anwesenden ausdrücklich auch die diesmal verhinderte Dr. Gertrud Pollak nannte, sowie an Eltern und Lehrer der Schulgemeinschaft gerichtet war, die keine geringen Kosten zu stemmen gehabt hätten. Auch Prälat Giebelmann dankte allen, die mit dem Bistum gemeinsam den Weg gegangen seien, die letztendlich diesen Freudentag ermöglichten.Wie zuvor schon Kurtscheidt würdigte er neben den ideellen und finanziellen Leistungen der Eltern ebenfalls die Aktivitäten der Lehrer, insbesondere von Brigitte Greißinger und Roland Pfeifer, Lehrkräfte für Biologie und Chemie bzw. Mathematik und Physik. Sie hätten quasi die Initialzündung gegeben und auch in schwierigen Zeiten nie das Ziel aus den Augen verloren. Er stellte augenzwinkernd klar, dass er nicht Apparate und Instrumente segne, sondern die hier tätigen Menschen.
Für den Schulelternbeirat würdigte Annette Wetekam die gemeinsamen Anstrengungen und dankte allen für den Erfolg Verantwortlichen. Der zündende Funken könne jetzt auf die hier arbeitenden Schüler und Lehrer überspringen und in Verbindung mit der Motivation durch den neuesten deutschen Nobelpreisträger zahllosen Jugendlichen die Freude am Experimentieren vermitteln. Roland Pfeifer stellte in den Weg dar, den der am Beginn stehende Traum von einem Nawi-Raum über den Besuch an der St. Angela-Schule in Königstein bis zur Realisierung an der "Lioba" zurückzulegen hatte. Brigitte Greißinger , die jahrelang Erfahrungen mit "jungen Forschern" sammeln konnte, betonte ebenfalls die Wichtigkeit dieses Raumes mit seiner Ausstattung für die künftige Arbeit in den MINT-Fächern.
Höhepunkt der Eröffnungsfeier war zweifellos die von der Schülerin Belana Rieck und den Schülern Tim Dauernheim, Sebastian Engel, Tom Güntzel, Justus Seliger und Theo Ziegelhöffer (alle Klasse 7 d) in Wort und Bild gehaltene Präsentation über das Phänomen "Schallwellen" unter besonderer Berücksichtigung des menschlichen Ohres und Hörvermögens. Die Souveränität und das komplexe Wissen der noch jungen Schülergruppe demonstrierte eindrucksvoll die Möglichkeiten des Unterrichts im neuen Nawi-Raum.
In einer kurzen Führung lernten der Generalvikar und Thomas Jacob auch die Arbeit in den neuen Klassen mit White Board kennen, wo kaum glaubliche Möglichkeiten unter Einbeziehung des Internets genutzt werden können. Schulromantik à la Feuerzangenbowle mit Kreide und Tafel gehört hier endgültig der Vergangenheit an.
Dr.Steffek