Nachruf auf Rosemarie Hesse
Die ehemalige stellvertretende Leiterin der St.-Lioba-Schule, Rosemarie Hesse, ist am 23. Februar im westfälischen Steinhagen gestorben. Sie wurde fast 97 Jahre alt. In ihren dreißig Jahren als Lehrerin hat sie in Bad Nauheim zwei Schülergenerationen ausgebildet, mit denen sie auch im hohen Alter noch in Kontakt stand. Solange sie noch dazu in der Lage war, kam sie regelmäßig zu Ehemaligentreffen, zuletzt zum fünfzigjährigen Abiturjubiläum ihrer ersten Klasse, die sie im Schuljahr 1951/1952 übernommen hatte. Um diese Mädchen zum Abitur führen zu können, „organisierte“ Rosemarie Hesse noch vier Schülerinnen anderer Schulen, damit die Mindestgruppengröße von zwölf Schülerinnen überhaupt erreicht wurde. Die vom Land Hessen an die St.-Lioba-Schule beurlaubte Studiendirektorin unterrichtete vor allem die Fächer Deutsch, Geschichte und Erdkunde, später auch Sozialkunde und Politik. Als ständige Vertreterin der Schulleiterin Schwester Maria Mathild setzte sie sich mit Verve für „ihre“ Schule ein. Sie konnte erleben, wie die kleine Schule von gut zweihundert Schülerinnen zu einem großen Gymnasium mit über 1000 Jungen und Mädchen wurde. Einen Namen machte sie sich auch mit ihrem Engagement für Fahrten, Spiele und Theateraufführungen.
Rosemarie Hesse wurde im November 1981 mit einem großen Festakt aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Bis vor sieben Jahren wohnte sie noch in Bad Nauheim, bevor sie dann aus gesundheitlichen Gründen in ein Pflegeheim in der Nähe von Bielefeld umzog.
Die Schulgemeinde hat ihrer ehemaligen Lehrerin im Schulgottesdienst am letzten Freitag bereits im Fürbittgebet gedacht. Zahlreiche ehemalige Schülerinnen haben sich seit der Todesnachricht bei der Schule gemeldet und an die besondere Rolle der Verstorbenen erinnert.