Ehemalige Deutschlehrerin wurde 95 Jahre alt
Bereits am 14. Juli ist Dr. Erika Schönbrunn im Alter von 95 Jahren gestorben. Die ehemalige Lehrerin unterrichtete von 1972 bis 1984 an der Bad Nauheimer Sankt Lioba Schule. Als promovierte Germanistin war sie vor allem als Deutschlehrerin im Einsatz, kurze Zeit unterrichtete sie auch Englisch und Russisch.
Am 10. Oktober 1920 wurde in Gießen Erika Schäfer geboren. Nach dem Tod der Mutter musste sie 1937 die Schule verlassen, um dem Vater den Haushalt zu führen. 1942 heiratete sie Leutnant Gerhard Kölb, der schon zwei Jahre später in der Nähe des russischen Witebsk fiel. Mit dem Besuch eines Sonderlehrgangs am Gießener Realgymnasium für Mädchen erwarb Erika Kölb die Hochschulreife und studierte von 1947 bis 1952 an der Marburger Universität Deutsch, Englisch und Russisch mit der Promotion zum Dr. phil. als Abschluss. 1952 heiratete die junge Witwe dann Dr. Günter Schönbrunn, damals Studienreferendar, ab 1960 Direktor der Friedberger Augustinerschule. Bis 1972 widmete sich Frau Dr. Schönbrunn der Erziehung ihrer beiden Söhne Volker und Ekkehard.
1972 wurde Frau Dr. Schönbrunn von der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau in Rheinbach eingestellt, um an der Sankt Lioba Schule zu unterrichten. Sie unterrichtete fast ausschließlich das Fach Deutsch, wo sie sich durch ihre Dissertation über „Markolf in den mittelalterlichen Salomondichtungen und in deutscher Wortgeographie“ einen Namen gemacht hatte und über eine erhebliche Expertise verfügte.
Drei Tage nach einer Operation ist Dr. Erika Schönbrunn am 14. Juli 2016 verstorben. Auf Wunsch der Angehörigen fand die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung nur im engsten Familienkreis statt.