Die Rettung der Welt beginnt mit der Änderung des eigenen Verhaltens
Mit einer sehr eindrucksvollen Multivisionsvorführung zu einer sehr ernsten Problematik konnten sich einzelne Jahrgangsstufen der Sankt Lioba-Schule auseinandersetzen. Unter dem Arbeitstitel "Fair Future - Der ökologische Fußabdruck" stellten die vier bundesweit aktiven Sponsoren BUND, Oxfam, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH und MULTIVISION eine an der Nachhaltigkeit orientierte Multimedia-Information zusammen, die einerseits die immer noch unglaubliche Größe und Schönheit der Schöpfung darstellt, andererseits aber auch zeigt, was der Mensch bereits aus der Erde gemacht hat, weil Profitinteresse und Eigennutz seit Existenz der Menschheit ihr Handeln prägten.
In letzter Zei hat, wie die Veranstaltung deutlich machte, der Raubbau am blauen Planeten und seinen Ressourcen ein solches Tempo erreicht, dass die ohnehin abwegige Weltuntergangsprognose, die angeblich ein ominöser Maya-Kalender für dieses Jahr vorhersagt, allein durch menschliches Fehlverhalten in absehbarer Zeit zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden kann. Moderator Markus Kiesel, ein absoluter Profi, war in der Souveränität seines Auftretens seine langjährige Erfahrung u.a. mit Rundfunk und Fernsehen jederzeit anzumerken. Drei Jahrgangsstufen hatten Gelegenheit, dieser eindrucksvollen Vorführung beizuwohnen. Der Jahrgangsstufe 7 bescheinigte der Moderator ausgesprochen gute Vorkenntnisse, im Bereich der Jahrgangsstufe 10 sei der Diskussionsbedarf dagegen nicht ganz so groß gewesen, während in der Jahrgangsstufe 8 wieder mehr Interesse und vor allem auch Betroffenheit zu registrieren war.
Mit geschickten, auf das Schülerpublikum passend abgestimmten Spielen verdeutlichte Kiesel, dass ein Viertel der Menschheit, nämlich die Bewohner der Industriestaaten, drei Viertel der auf der Erde zur Verfügung stehenden Ressourcen nutze. Im Umkehrschluss bedeute dies, dass die Bewohner der einst als "Entwicklungsländer" bezeichneten Gebiete mit dem verbleibenden Rest auskommen müsste. Im Mittelpunkt stand der "ökologische Fußabdruck". Dieser Indikator "misst unseren Ressourcenverbrauch und stellt ihm die auf der Erde verfügbaren Ressourcen gegenüber". Würden, so machte die Veranstaltung deutlich, alle Menschen so leben wie die Europäer, würde die Menschheit drei Erden benötigen. Klar wurde auch, dass die Rettung der Erde vor dem drohenden Kollaps nicht den Politikern überlassen werden kann, sondern bei jedem Einzelnen beginnen muss. Als unbestritten gilt, dass die Menschheit längst über ihre Verhältnisse lebt, und damit den künftigen Generationen nicht nur die Schulden unserer Zeit, sondern auch der ruinöse Umgang mit unserer Erde aufgebürdet wird.
Deutlich machte diese Multivision zudem, dass gerade die Jugendlichen unserer Tage auf viel Kultiges verzichten müssen. So wurde etwa mit schockierenden Bildern aufgezeigt, unter welchen Bedingungen Kleidungsstücke aus dem bevorzugten "Klamottenladen" mit zwei Buchstaben produziert werden. Aufgezeigt wurde auch, dass gesunde Ernährung statt Fastfood nicht nur der eigenen Gesundheit zuträglich wäre, sondern wie der Verzicht auf Fleisch generell den ökologischen Fußabdruck deutlich verkleinern könne. Auch der Verzicht auf Abschlussfahrten mit dem Flugzeug oder manche Kurzstrecke per Pkw könne segensreiche Foplgen haben. Zu erfahren war auch, dass das von vielen überbewertete Elektroauto nur mit Strom aus erneuerbaren Energien ein wirklicher Fortschritt sei. Das große Abenteuer der Weltrettung beginge folglich mit der Änderung des eigenen Verhaltens. Umdenken, so die Botschaft, beginne zwar im eigenen Kopf, habe aber globale Wirkungsmöglichkeiten. Keine Frage, dass diese bemerkenswerte Veranstaltung nur bei professionellen Ignoranten ihre nachhaltiger Wirkung verfehlen kann.