Corona hat Deutschland und die Welt fest im Griff. Es scheint momentan für uns kein anderes Thema zu geben. Verständlich, denn viele machen sich Sorgen:
Wie geht es weiter?
Hoffentlich bleiben ich und meine Angehörigen gesund.
Wann kann ich endlich Freunde und Familie wiedersehen?
Wie sieht es mit meinem Einkommen in den nächsten Monaten aus?
Neben den Nöten, die sich um Corona drehen, sind aber alle bisherigen Probleme vor dem Virus nicht aufgehoben. Deshalb möchte ich euch zum Start in das Wochenende dazu anregen, mal zu schauen, was sonst noch so passiert.
Ein Beispiel möchte ich euch selbst geben und auf die Misereor-Fastenaktion hinweisen, die unter dem Leitwort „Gib Frieden!“ besonders auf die Situation der Menschen in Syrien und dem Libanon hinweist.
Etwa 1,5 Millionen Menschen sind inzwischen vor dem Bürgerkrieg in Syrien und dem IS-Terror im Irak in den Libanon geflohen. Für das kleine Land eine enorme Belastung; die Lebensbedingungen für geflüchtete Menschen verschlechtern sich zusehends. MISEREOR setzt sich dafür ein, dass syrische Flüchtlinge und benachteiligte libanesische Kinder und Jugendliche Schulbildung und medizinische Versorgung erhalten und dabei die verschiedenen Religionen, Nationalitäten und Kulturen im Alltag einander näherkommen.
Um Solidarität mit den Menschen, die von Corona betroffen sind, zu zeigen, werden in unserer Region um 19:30 Uhr Glocken geläutet sowie Regenbögen oder Kerzen in die Fenster gestellt. Die Menschen spüren und zeigen, dass sie Verantwortung füreinander tragen.
Vergessen wir dabei nicht die Solidarität mit den Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt. Menschen, die mit existentiellen und lebensbedrohlichen Nöten zu kämpfen haben.
An diesem Sonntag hätte in vielen katholischen Gemeinden der Misereor-Fastensonntag stattgefunden mit besonderen Gottesdiensten und Solidaritätsaktionen. Hier ein paar Anregungen, wie ihr/Sie als Familie das Wochenende und speziell den Sonntag als Solidaritätsaktion zu Hause gestalten könnt:
- Knüpft ein Friedensnetz. Frieden fängt beim Interesse für den anderen an. Informiert euch im Netz über das, was außer Corona sonst noch so auf der Welt passiert.
- Veranstaltet zu Hause eine Solidaritätsaktion in eurer Familie. Ideen gibt es auf der Website von Misereor unter folgenden Links:
- Betet allein oder gemeinsam die Fürbitten zum Misereor-Sonntag. Diese sind noch vor der aktuellen Krise entstanden, beziehen sich jedoch erstaunlich gut sowohl auf das, was in unserem Land passiert, als auch auf die Situation in den Krisengebieten dieser Welt:
Lasst uns beten …
… für alle, die sich einsetzen für Frieden, Gerechtigkeit und ein gutes Leben aller Menschen.
… für alle, die immer wieder neu Wege zu anderen suchen.
… für alle, die Räume schaffen, in denen sich Menschen in Offenheit und Vertrauen begegnen können.
… für alle, die sich verbünden, Gemeinschaft stiften und erfahrbar werden lassen.
… für alle, die an ein Morgen glauben – für die Menschheit und die Schöpfung. Gott des Friedens. Du ermutigst uns, weil du uns Hoffnung schenkst, die wir weitergeben können. Dafür danken wir dir und loben dich heute und in Ewigkeit.
Amen
Michael Langer
(Schulseelsorger, Sankt Lioba Schule, Bad Nauheim)