Geschichtskurs besucht Museum für Astronomie und Technikgeschichte in Kassel
Die frühe Neuzeit veränderte das Selbstverständnis bis zum heutigen Tag: Die Reformation beendete die Einheit der Kirche im westlichen Europa, die Neuentdeckung Amerikas durch Kolumbus entwickelte sich zur Keimzelle der Globalisierung, und die Entdeckung des Kopernikus, dass die Erde nicht im Zentrum der Welt steht, entfachte Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften. Der Vorleistungskurs Geschichte bei Herrn Auel beschäftigte sich in den vergangenen Wochen innerhalb der Thematik „Interkulturelle Begegnungen und europäische Aufbrüche“ mit diesen Wandlungen des Weltbildes im 16. Jahrhundert.
Die Unterrichtsinhalte stellen für Geschichtskurse Anlass genug dar, den naturwissenschaftlichen Erneuerungen der Moderne auf den Grund zu gehen. Deshalb besuchten die Junghistoriker am 25. April im Rahmen eines Studientags das Museum für Astronomie und Technikgeschichte in Kassel. Die Schülerinnen und Schüler staunten nicht nur über die zahlreichen Ideen, die ab dem 16. Jahrhundert auch in Hessen entwickelt wurden, sie bewunderten darüber hinaus die technischen Fertigkeiten beispielsweise der Uhrmacher dieser Zeit. Das Foucaultsche Pendel im Eingangsbereich des Museums versetzte die Besucher ins Staunen. Obwohl der Raum scheinbar unbewegt blieb, stieß das Pendel alle fünf Minuten ein Klötzchen um. Grund: Die Aufhängung des Pendels schwebt im Raum, während die im Kreis aufgestellten Gegenstände mit der Erde rotieren.
Tutor und Studienleiter Hans-Winfried Auel sind solche Unterrichtsprojekte wichtig: „Auch in der Oberstufe dürfen wir die Fächer nicht isoliert sehen. Gerade die inter-disziplinäre Arbeit weitet die Erkenntnisse der Schüler.“ Historische Entwicklungen auch aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften zu bewerten ist für das Lioba-Gymnasium als MINT-Schule eine interessante Perspektive.