Virologe Professor Pleschka informiert Biologie-Schüler
Der Gießener Professor Stephan Pleschka hat am 31. März vor über einhundert Schülerinnen und Schülern der Qualifikationsphase an der Sankt Lioba Schule einen Vortrag über die Besonderheiten von Viren gehalten. Lebensraum, Fortpflanzung und Verbreitung von Viren gehörten zu den Themen, die er sehr lebendig illustrierte und den Schülern näherbrachte. Einen besonderen Schwerpunkt legte er auf die genetisch bedingte Anpassungsfähigkeit dieser Lebensform, die deshalb auch eine schwer berechenbare Gefahr für die Menschen darstellt.
In einem kurzen Animationsfilm verdeutlichte Pleschka die Ausbreitungswellen und -intensitäten innerhalb einer Grippesaison. Kritische Worte fand er zu den Erwartungen an einen rundum wirkenden Infektionsschutz. Gleichwohl empfahl er regelmäßige Grippe-Impfungen als bislang bestmöglichen Schutz vor dieser schweren Erkrankung, die nicht mit dem gewöhnlich viel harmloser verlaufenden grippalen Infekt zu verwechseln sei. Bis hin zum aktuellen Kenntnisstand über das Zika-Virus führte der Querschnitt durch ein ganzes Studiengebiet. Auch verschiedene Möglichkeiten, Wirkstoffe gegen den Angriff durch Viren zu entwickeln, sprach der Forscher an und animierte damit einige Schüler dazu, dieses Aufgabengebiet in den Blick für eine mögliche Berufswahlentscheidung zu nehmen.
Nach dem Vortrag nutzten die Oberstufenschüler die Möglichkeit, Fragen zur Verbreitung von Grippeviren, Impfmöglichkeiten gegen eine Erkrankung sowie zum Nutzen handelsüblicher Medikamente zu stellen. Außerdem gewährte Pleschka Einblicke in die Arbeitsschwerpunkte des Instituts für medizinische Virologie und beantwortete Fragen rund um das Studium sowie zur Studienwahl. Pleschka arbeitet am Institut für Medizinische Virologie der Justus-Liebig-Universität und ist inzwischen seit einigen Jahren regelmäßig Gast der Bad Nauheimer Privatschule. Sein Ansprechpartner ist Studienrat Amedeo Raino, der als Lehrer für Biologie und Chemie selbst in Gießen studiert hat und engen Kontakt zu dieser Hochschule hält.
Die Kooperation mit der Gießener Justus-Liebig-Universität soll in den zukünftigen Jahren noch weiter vertieft werden. Dazu sollen Lehrende aus den naturwissenschaftlichen Disziplinen regelmäßig in den Unterricht des als MINT-Schule anerkannten Gymnasiums eingeladen werden. Umgekehrt werden Schülerbesuche am Institut für medizinische Virologie und verwandten naturwissenschaftlichen Instituten sowie eine „Schnuppervorlesung“ die Studien- und Berufsorientierung der Lioba-Schüler fördern.