Den Tod als zum Leben gehörend akzeptieren - Großes Interesse
Auch ohne die von Rundfunk und Fernsehen mit großer Eindrücklichkeit ausgestrahlte Themenwoche zum Thema "Sterben" hätte sich Elisabeth Dietz, Lehrerin für katholische Religion und Deutsch an der St.-Lioba-Schule, diesem Thema ausführlich gewidmet. Das sieht nämlich der Lehrplan für die Klassen neun ("Tod, Jenseits, Auferstehung") ausdrücklich vor. Allgemein bekannt ist, dass der demographische Wandel in unserem Land dazu führt, dass die Menschen immer älter werden und bei vielen in Zukunft mehr Pflegebedarf bestehen wird, der schon jetzt kaum gesichert werden kann. Der Wunsch, in Geborgenheit zuhause sterben zu können, wird immer stärker, seine Erfüllung immer unwahrscheinlicher. Zwar wird der Schrecken, den der Tod für viele besitzt, nicht mehr mit Bezeichnungen wie "Gevatter Tod" oder "Freund Hein" beschönigt, aber viele drängen allein den Gedanken an das Lebensende an den äußersten Rand ihres Bewusstseins ab.
Mit Diplom-Pflegewirtin Elke Görnt-Au hatten Dietz und die katholischen Mädchen und Jungen der Klassen 9 c und 9 d die Koordinatorin des Hospizdienstes Wetterau zu Gast in der Kapelle der Schule - ein idealer Rahmen für dieses schwere Thema. Görnt-Au umriss die ehrenamtliche Arbeit der ambulanten Hospizgruppe, diesich zum Ziel gesetzt hat, die Würde und Einzigartigkeit eines jeden Menschen zu achten. Die Begleitung Schwerkranker und Sterbender erfolge völlig unabhängig von Alter, Hautfarbe, Religion, Art der Erkrankung und Nationalität. Die Hospizarbeiter hätten selbst bereits den Tod nahe stehender Menschen erfahren und Unterstützung durch Begleitung erfahren, sie würden zudem eigens für diese Aufgabe geschult. Eine Tötung auf Verlangen werde von ihnen abgelehnt, ebenfalls eine Lebensverlängerung um jeden Preis. Sie wolle zusammen mit der Religionslehrerin vermitteln: "Sterben ist eine Zeit des Lebens. Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung." Ausdrücklich stellte die Diplom-Pflegewirtin auch klar: "Wir ersetzen keine Familie und auch kein Pflegepersonal."
Erstaunlich schnell ergriffen auch die gut vorbereiteten Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, eigene Erfahrungen zum Thema einzubringen und viele Fragen zu stellen. Ein weiterer anwesender Lehrer stimmte mit allen darin überein, dass die Arbeit der Hospizmitarbeiter aller Ehren wert sei und gar nicht hoch genug geschätzt werden könne .Wer für ein Sterben in Würde eintrete und die Sterbebegleitung fördern wolle, kann sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Informationen beschaffen oder auf Konto-Nummer 49140, BLZ 518 618 06, Volksbank Ober-Mörlen eine Spende überweisen.