Abenteuer im Sauerland - Leiter verabschieden sich
Seit langen Jahren ist das J-GCL (Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens)-Zeltlager der St.-Lioba-Schule einer der Höhepunkte des Schuljahres. Auch diesmal nahmen zwei Gruppen mit rund 110 Jungen und Mädchen aus den Klassen 5 bis 8 und Betreuern bis zur Klasse 13 an diesem Sommerferienprogramm teil. Unter dem Motto "Gestrandet...das Abenteuer beginnt" entwickelte sich eher unfreiwillig und schneller als erwartet bereits das erste Abenteuer auf dem Jugendgruppenzeltplatz Kalberschnacke/Olpe. Heftiger Dauerregen schon beim Aufbau der Zelte auf dem etwas abschüssigen Gelände stellte die Zeltlagertauglichkeit der Kinder und Jugendlichen auf eine erste harte Probe. Doch alle Zelte hielten dicht, und letztlich hatte die Sache sogar Spaß gemacht. Dass durchwachsene Wetter führte dazu, dass man den direkt vor den Zelten liegenden Listersee nur dreimal zu Badezwecken nutzen konnte, aber auch das Schlauchbootfahren sorgte für allerlei Erheiterung. Regnete es, traf man sich gerne auf dem überdachten Vorplatz des Hauses zum Singen, Spielen, Schwatzen oder Knüpfen von Freundschaftsbändern - in diesem Jahr besonders beliebt - und das alles bei sehr harmonischer, entspannter Atmosphäre.
Höhepunkte des Lagerlebens waren Lagerfeuer mit Gesang von Zeltlager-Kultliedern und Hits der 60er-bis 80er-Jahre sowie Zubereitung und Verzehr von in der Asche gegarten Schoko-Bananen. Die waren allerdings nur eine willkommene Zugabe zum schmackhaften Lageressen, für das Oberstufenschüler sorgten. Als weiteren Höhepunkt erwähnten die beiden Betreuer Dr. Thomas Weiler, in seiner Eigenschaft als katholischer Schulseelsorger, und Lehrerin Sabine Hübner, seit mehr als zehn Jahren "guter Geist" des Zeltlagers, die Zweitagestour der älteren Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse. Hier entwickelte sich bei einer Mischung aus Naturromantik und Abenteuer sehr schnell ein Gemeinschaftsgefühl der besonderen Art, galt es doch, sich selbst um Essen und Schlafplätze zu kümmern und trotz starker Regengüsse zu wandern. Die Jugendlichen registrierten zu ihrer großen Freude, dass sich die angesprochenen Sauerländer als ausgesprochen gastfreundlich und hilfsbereit erwiesen.
In bester Erinnerung dürfte den Campern auch die Schifffahrt auf dem Listersee mit anschließender Besichtigung der beeindruckenden Atta-Höhle bleiben. Die Teilnehmer aus den Klassen 5 und 6 werden besonders gerne an den Besuch im Affenpark denken, insbesondere an den vorwitzigen Affen, der versuchte, dem verdutzten Pfarrer Dr. Weiler seinen Rucksack zu entwenden. Allerdings trugen auch die gerne genutzten Spielgeräte dazu bei, dass der Parkbesuch ein voller Erfolg war. Besonders deutlich wurde die im Verlauf einer Woche gewachsene Gemeinschaft beim Bunten Abend, zu dem Kinder und Leiter ein gut vorbereitetes kurzweiliges Programm beisteuerten, wie etwa Showtanz, Gewinnspiele und Herzblatt. Hier hatten sich die älteren Schüler etwas Besonderes einfallen lassen: Der von Sabine Hübner beim Herzblattspiel gewählte Mann entpuppte sich als ihr langjähriger Leiter-Kollege Pfarrer Thomas Korfmann. Auch zu dessen Zeltlagerzeit spielte wie in diesem Jahr das Spirituelle mit Morgen- und Abendandachten sowie feierlichem ökumenischen Gottesdienst eine große Rolle. Diesmal feierten die Evangelischen sogar während der Eucharistie eine Abendmahlerinnerung mit Fladenbrot und Trauben vor dem gemeinsamen Abschluss.
Und dann galt es noch Abschied zu nehmen. Sowohl für den zum Dekan gewählten und damit als Schulpfarrer der St.-Lioba-Schule scheidenden Dr. Thomas Weiler als auch für Sabine Hübner, die nach ihrem 10-jährigen J-GCL-Jubiläum als Erwachsene Mitarbeiterin (EMI) und ebenso vielen Zeltlagern ganze Schülergenerationen durch die J-GCL begleitete, erst als Kinder, dann als Anwärter und Leiter, hieß es schweren Herzens sich zu verabschieden. Während somit Dr. Weiler nur kurz Zeltlagerluft schnuppern konnte, bedeutete die J-GCL für Sabine Hübner einen wichtigen Teil ihres Lebens, der ihr viel, oft anstrengende Arbeit einbrachte, aber auch viele bereichernde und wertvolle Erfahrungen, Freude und Freunde brachte. Allein 30 Ehemalige unterstrichen dies eindrucksvoll mit ihrem Kommen zum Abschied beim Bunten Abend. Hübner erklärte, dass ihr die J- GCL wie eine grosse Familie geworden sei und freute sich darüber, dass sich Pfarrer Tomaszewski bereit erklärt habe, die Nachfolge zu übernehmen.