Professor Beutelspacher begeistert Lioba-Schüler
Vor gut 120 sehr aufmerksamen Schülerinnen und Schülern der siebten Jahrgangsstufe hielt Professor Dr. Albrecht Beutelspacher am 18. Juni in der Sankt Lioba Schule einen Vortrag über verblüffende mathematische Phänomene. Dazu führte er einige Experimente vor, die die jungen Zuhörer immer wieder in Erstaunen versetzten und zu spontanem Beifall bewegten.
Deshalb war es durchaus angebracht, dass Beutelspacher mehrfach darauf hinwies, er stehe hier nicht als Zauberer oder Magier, sondern als Wissenschaftler, der für unerwartete Ergebnisse seriöse mathematische Erklärungen liefern könne. Mit der Entdeckung der irrationalen Zahlen in der Struktur des regelmäßigen Fünfecks stieg der Gießener Mathematiker ein. Ein Brückenschlag zur gerade stattfindenden Fußball Weltmeisterschaft gelang mit der Darstellung des besonderen Aufbaus des Fußballs. Vor der Einführung des Farbfernsehens sei das Spielgerät mit schwarzen Fünf- und weißen Sechsecken eine echte Design-Revolution gewesen, erklärte Beutelspacher. Eine alte indische Methode des Multiplizierens von großen Zahlen, veranschaulicht durch sich kreuzende Linien eines Vierecks folgte. Das größte Erstaunen löste der Gründer des Gießener Mathematikums aber mit seinen geometrischen Experimenten aus, als er aus zwei miteinander verklebten Papierringen ein perfektes Quadrat formte oder nach dem Mathematiker Möbius benannte Bänder in zwei ineinander verschlungene Herzen verwandelte. Abschließend gab er Einblicke in die aktuelle Sonderausstellung "Kein Ende in Sicht - Unendlichkeit zum Anfassen" und warb für den Besuch des Mitmachmuseums. Für die Einladung an die Sankt Lioba Schule hatte der Lehrer Amedeo Raino gesorgt; er gehört seit 2014 zum Kreis der so genannten Mathematikum-Lehrer, die regelmäßig von Professor Beutelspacher und seinem Team geschult und weitergebildet werden. Raino dankte dem begehrten Referenten und sprach bereits eine Einladung für eine Folgeveranstaltung aus. An der Sankt Lioba Schule finden vielfältigste Aktivitäten in den verschiedenen MINT-Fächern statt. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Infor-matik, Naturwissenschaften und Technik. Gestützt wird das Profil durch ein breit-gefächertes Kursangebot und vielfältige Projekte in MINT-Bereich. Vortragende aus Universitäten und Forschungseinrichtungen runden dieses Angebot ab.