Nachruf auf den ehemaligen stellvertretenden Schulleiter der Sankt Lioba Schule
Bad Nauheim. Am 14. Mai ist Gottfried Zimmer, der zwischen 1992 und 1995 stellvertretender Schulleiter der Sankt Lioba Schule war, gestorben. Der Pädagoge, der während seiner aktiven Dienstzeit mit Hingabe die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtete, wurde 87 Jahre alt. Er hat von 1966 an über 28 Jahre an der Sankt Lioba Schule gearbeitet.
Nach seinem Abitur am Ernst-Ludwig-Realgymnasium studierte Zimmer an den Universitäten in Frankfurt und Glasgow Germanistik und Anglistik. Nach dem erfolgreichen Lehramtsstudium wurde der junge Lehrer von den Amerikanern eingestellt, um an der Junior High School in Hanau und der Senior High School in Frankfurt die Kinder der amerikanischen Soldaten zu unterrichten. Zimmers Tochter Beatrix Schiel ist inzwischen ebenfalls seit vielen Jahren Lehrerin an der Sankt Lioba Schule.
Herr Zimmer „zeigt eine feste und sichere Art im Unterricht“, attestierte Schwester Grata als damalige Schulleiterin in ihrer Probezeitbeurteilung dem jungen Kollegen. 1970 wurde Gottfried Zimmer zum Studienrat ernannt, 1974 zum Oberstudienrat. 1987 übernahm Zimmer die Leitung des Fachbereichs I und wurde damit zum Studiendirektor befördert. Ab diesem Zeitpunkt gehörten auch die Sichtung und Vorprüfung der Aufgabenvorschläge für die schriftlichen Abiturprüfungen zum Arbeitsgebiet Zimmers. Als fachlicher Berater unterstützte er in dieser Funktion das Staatliche Schulamt in Friedberg. Daneben engagierte sich Zimmer auch als Sicherheitsbeauftragter der Sankt Lioba Schule sowie als Fachberater für Verkehrserziehung. Im Januar 1995 beendete er mit der Ruhestandsversetzung seinen aktiven Dienst.
Von Kollegen, die Herrn Zimmer noch aus seinem aktiven Dienst kennen, heißt es, er sei als Lehrer vor allem auch mit seinem Faible für das Theater in Erinnerung geblieben. Zimmer hatte selbst mit Herzblut Theater gespielt und viele Jahre die Theaterfahrten der Lioba an das Stadttheater Gießen organisiert. Als Kollegen hat ihn seine liebenswürdige Art ausgezeichnet, er hatte stets ein offenes Ohr für Probleme und war bereit, jedem zu helfen. Mit seinem feinsinnigen Humor hat Zimmer für manchen Lacher gesorgt, sparte aber auch nicht an Anspielungen auf sich selbst. Kurz gesagt: „Er war mit Leib und Seele Lehrer und hat dabei auch die zwischenmenschlichen Töne nicht vergessen“, wie jetzt ein langjähriger Wegbegleiter formulierte.