Klasse 8d zu Besuch bei der FFW Bad Nauheim
Am 27. Februar war die Klasse 8d der Sankt Lioba Schule gemeinsam mit ihrem Chemielehrer Amedeo Raino in der Bad Nauheimer Feuerwehrwache. Die Feuerwehrfrau Manuela Schneider informierte über die Gefahren und Verhaltensweisen bei Fettbränden und -explosionen.
Wird Wasser in brennendes und dabei sehr heißes Fett geschüttet, sackt das Wasser aufgrund seiner größeren Dichte auf den Boden. Aufgrund der Oberflächenspannung des Wassers bilden sich kleine Wassertröpfchen. Sobald die Oberflächenspannung überwunden ist und der Wassertropfen auf 100 Grad Celsius erwärmt wurde (Siedeverzug), verdampft das Wasser schlagartig. Da Dampf ein erheblich größeres Volumen hat als Wasser (1 Liter Wasser = 1.700 Liter Wasserdampf), tritt der Dampf explosionsartig aus und reißt auf dem Weg nach oben das Fett mit. Die kleinen Fetttröpfchen haben eine sehr große Oberfläche und verbrennen explosionsartig. Es bildet sich ein Feuerball, der Brände und schwere Verletzungen verursachen kann.
Nach diesen Erläuterungen demonstrierte Manuela Schneider, wie die falsche Löschung eines Fettbrandes gefährliche Folgen nach sich ziehen kann. Dazu erzeugte sie an einem Grill einen Fettbrand und gab etwa 50 ml Wasser in die Flammen. Damit wurde eindrucksvoll demonstriert, dass sogar schon geringe Wassermengen zu einer meterhohen und mehr als 1000 Grad Celsius heißen Stichflamme führen können.
Eigentlich sollte man den brennenden Topf oder die brennende Fritteuse mit einer Decke schließen oder bedecken, so würden die Flammen erstickt und das Feuer gelöscht, erklärte Manuela Schneider. Ein anderer Weg sei, einen solchen Brand mit Schaum, Löschpulver oder Kohlenstoffdioxid (CO2) und damit durch Sauerstoffabschluss zu bekämpfen.
Chemielehrer Amedeo Raino und die Klasse bedankten sich bei der Spezialistin der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nauheim für diese lehrreiche Stunde und die eindrucksvolle experimentelle Demonstration, die so im Chemieraum nicht hätte stattfinden dürfen.