Die Menschen bauen zu viele Mauern
und zu wenig Brücken.
(Isaac Newton)
An einer Schule, die ihre Erziehung an christlichen Werten orientiert, ist es uns ein zentrales Anliegen, soziale Kompetenzen zu fördern, um so das Blickfeld der Jugendlichen zu erweitern sowie Interessenfelder anderer wahrzunehmen.
Das Praktikum bietet den Schülern und Schülerinnnen die Möglichkeit über mitmenschliches Handeln nicht nur im gewohnten schulischen Umfeld zu diskutieren, sondern es auch durch aktives Teilhaben authentisch zu erleben.
Seit mehreren Jahren absolvieren die SchülerInnen der Oberstufe unter dieser Perspektive ein zweiwöchiges Sozialpraktikum. Das Sozialpraktikum findet im Winterhalbjahr statt, um der dichten Klausurenphase vor Weihnachten auszuweichen. Das Praktikum gliedert sich in drei Phasen:
Vorbereitungsphase
SchülerInnen der Jahrgangsstufe 11 stellen den angehenden SozialpraktikantInnen der Klassen 10 ihre Arbeit, Einrichtung und Erfahrungen im vorjährigen Sozialpraktikum vor.
Anschließend suchen sich die Jugendlichen ihren Praktikumsplatz nach eigenen Vorstellungen, individuellen Fähigkeiten und persönlichen Grenzen selbst, wobei unter den Praktikumsplätzen folgende Einrichtungen ausgewählt werden können: Altenheime, Schulen für Behinderte, Flüchtlingshilfe, Obdachlosenhilfe, Bahnhofsmissionen, Krankenhäuser, integrative Kindergärten, Psychiatrie.
In der Vorbereitung wird gemeinsam ein Leitfaden als Strukturierungshilfe zur Erstellung eines Praktikumsberichts erarbeitet.
Durchführung
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten arbeiten die SchülerInnen im Umfang der üblichen Arbeitszeit der Einrichtung. Dadurch erfahren sie die soziale Wirklichkeit und lernen den Wert der beruflichen Tätigkeit schätzen. Um einen angemessenen Einsatz unserer PraktikantInnen vor Ort zu gewährleisten und gleichzeitig eine Überforderung zu vermeiden, werden die SchülerInnen von einem betreuenden Lehrer bzw. Lehrerin unserer Schule während ihres zweiwöchigen Praktikums an ihrer Praktikumsstelle besucht. Darüberhinaus steht ihnen in der Schule während der gesamten Zeit ein Ansprechpartner zur Klärung aktueller Fragen und Probleme zur Verfügung.
In einem abschließenden ökumensichen Gottesdienst, in dem die SchülerInnen ihre Erfahrungen aus dem Praktikum einbringen, wird deutlich, dass das Sozialpraktikum ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Profils unserer Schule ist und dass die Zuwendung zu alten, kranken, sozial benachteiligten Menschen ein elementarer Auftrag an jeden von uns ist.
Nachbereitung
Zur Aufbereitung ihrer persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse legen die SchülerInnen ihren Praktikumsbericht vor. Desweiteren findet eine Aussprache über das Erlebte im Klassenverband statt, um allen die Möglichkeit zu geben, an Schlüsselerlebnissen teilzuhaben, Grenzerfahrungen auszutauschen und das Erlebte zu verarbeiten. Am Ende des Schuljahres erhalten die SchülerInnen eine Beurteilung ausgehändigt von der Einrichtung und der Schule.
Im Rahmen der Evaluation finden Auswertungsgespräche auch mit den betreuenden LehrerInnen statt. So bilden SchülerInnen, betreuende LehrerInnen und BetreuerInnen in den Sozialeinrichtungen ein kommunkiatives Dreieck, dass einen steten Informationsfluss ermöglicht und eine Situation schafft, die für jeden bereichernd ist.