
Rekord-Spendenaktion an der Sankt Lioba Schule verbindet Generationen
Es war ein bewegender Moment am Freitagmorgen: Pünktlich um 10:45 Uhr rollte der weiße Transporter der Friedberger Tafel vor den Haupteingang der Sankt Lioba Schule. Im Laderaum befanden sich nach der Abfahrt nicht nur kistenweise Hygieneartikel, sondern vor allem ein starkes Zeichen der Solidarität.
Unter dem Motto #LiobaWäschtSich hatten Schülerschaft, Kollegium und Eltern in den vergangenen Wochen Duschgel, Zahnpasta und Pflegeprodukte gesammelt – alles originalverpackte Neuware, um den Empfängern nicht nur Sauberkeit, sondern Würde zu schenken.
Die Übergabe: Logistische Meisterleistung
Empfangen wurden die insgesamt 20 schwarzen Klappkisten von Laura Gedaschke. Die Mitarbeiterin der Friedberger Tafel zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Menge und Qualität der Spenden. Während sie gemeinsam mit dem Organisationsteam das Verladen der Hilfsgüter koordinierte, unterstrich die Schulleiterin Astrid Finkeldey mit ihrer Anwesenheit bei der offiziellen Übergabe den hohen Stellenwert, den soziales Engagement im Schulprofil einnimmt.
Ein Projekt wächst über sich hinaus
Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer stetigen Entwicklung: Was 2024 mit Schulpfarrerin Frau Neugeborn begann, wurde nach ihrem Abschied vom Seelsorge-Team um Juliane Weitzel und Birgit Skjeldal institutionalisiert. Seit Oktober 2025 fungiert die Heilige Lioba als „Botschafterin“ der Aktion, während die Lehrkräfte Isabel Wehr und Isabel Haßfurter die wachsende Logistik professionell steuern.
Elternschaft als starker Motor
Ein besonderer Meilenstein der aktuellen Kampagne ist die massive Unterstützung durch die Eltern. Dies zeigt sich auch personell: Marion Merz verstärkt mittlerweile als festes Mitglied das Organisationsteam der Spendenaktion. Stellvertretend für die vielen Familien, die sich beteiligt haben, war sie bei der Übergabe vor Ort und hatte noch eine Überraschung im Gepäck: Merz hatte zusätzlich im Kollegenkreis der Firma Heinstadt Reiss GmbH gesammelt und Pflegeprodukte im Wert von über 200 Euro beigesteuert. „Es ist beeindruckend, wie aus einer schulischen Idee eine Bewegung geworden ist, die wir Eltern aus voller Überzeugung mitgestalten“, so Merz am Rande der Übergabe.
Auch Peter Schiedung vom Förderverein „BildungPlus“ beteiligte sich maßgeblich. Zwar war er geschäftlich verhindert, doch seine Unterstützung wirkte umso stärker: Seine umfangreiche Spende kam zu 60 Prozent aus privaten Mitteln und zu 40 Prozent aus seinem Kollegenkreis. Für Schiedung, der die Tafel bereits mehrfach im Stillen unterstützte, ist dies eine Herzensangelegenheit: „Ich bin sehr christlich erzogen worden. Nächstenliebe weiterzugeben ist ein Wert, den ich meinen Kindern täglich mitgeben möchte.“
Die wahren Helden sind die Schüler
Das Herz der Aktion schlägt jedoch in der Schülerschaft. Ohne das beispiellose Engagement der Kinder und Jugendlichen wären die Transporter leer geblieben. Ein erstes Highlight setzte bereits der Kinderbischofstag: Hier bastelten die Jahrgänge 5 und 6 liebevolle Weihnachtskarten und Geschenke für Menschen in Wohnungsnot, die im Friedberger Karl-Wagner-Haus Unterstützung finden, und besuchten die Bad Nauheimer Alten- und Pflegeheime, um mit den Bewohnern dort zu singen. Schon im Anschluss an diesen Tag konnte eine erste große Ladung Spenden von der Tafel abgeholt werden.
Doch damit nicht genug: Mit beeindruckender Ausdauer füllten die Schülerinnen und Schüler auch danach Woche für Woche die Spendenkörbe in den Gottesdiensten. Egal ob 5. Klasse oder Oberstufe – sie haben bewiesen, dass sie nicht nur über Werte sprechen, sondern diese leben. Sie haben verstanden, dass
Nächstenliebe im Sinne der Heiligen Lioba ganz konkret bedeutet: Teilen, wo es nötig ist. Ihr Einsatz ist das Fundament dieses Rekordergebnisses.
Ausblick 2026: Die Retter-Wochen kommen
Nach der Aktion ist vor der Aktion: Während Laura Gedaschke mit ihrem Kollegen die Spenden nun zur Ausgabestelle nach Friedberg bringt, richtet die Sankt Lioba Schule den Blick bereits nach vorn. Unter dem Titel #LiobaRetterWochen startet 2026 die nächste Kampagne. Dann stehen Nachhaltigkeit und das bewusste „Retten“ von Ressourcen im Fokus. Gesammelt werden ungeliebte Weihnachtsgeschenke, haltbare Lebensmittelreste des Festes und – als besonderes Highlight für die Schülerschaft – Süßigkeiten der Sternsinger-Aktion („Teil-den-Schatz-Challenge“). Die Schulgemeinde lädt schon jetzt herzlich dazu ein, auch dieses Vorhaben zu unterstützen und weiterhin Brücken zu den Menschen in der Region zu bauen, die auf Hilfe angewiesen sind.
