Olivenbäume über der Stadt sind eines der zukunftsweisenden Bauelemente im Commerzbank-Tower.
Olivenbäume hundert Meter über der Stadt
Die Arbeitsgemeinschaft Begabungsförderung der Bad Nauheimer Sankt Lioba Schule besuchte am 20. Juni mit ihren Leitern Margaryta Korolenko und Dr. Stefan Brückmann die Commerzbank in Frankfurt. Allerdings nicht, um sich über Geldanlagen und Aktien zu informieren, sondern um – passend zum aktuellen Semesterthema „Zukunft“ – ein zukunftsweisendes Gebäude zu besichtigen. Der Commerzbank-Tower in Frankfurt wurde vom britischen Stararchitekten Sir Norman Foster geplant und 1997 nach nur drei Jahren Bauzeit eröffnet. Dies und warum das Hochhaus noch heute zukunftsweisend ist, erfuhren dreizehn Schülerinnen und Schüler der Sankt Lioba Schule bei einer Führung.
Heidemarie Ruth, Hochhausführerin der Commerzbank, führte die Bad Nauheimer Gäste sehr kompetent und ausdauernd durch das Hochhaus-Ensemble, das eigentlich aus drei Türmen besteht, deren höchster ohne Antenne 259 Meter hoch ist. Damit war das unverwechselbare Bauwerk viele Jahre lang das höchste Bürogebäude Europas. Mindestens ebenso außergewöhnlich waren um die Jahrtausendwende die ca. 200 Fahrradstellplätze sowie die neun Gärten, die immer abwechselnd die Büroetagen der drei Türme unterbrechen. So kann man tatsächlich hundert Meter über der Stadt unter einem gut hundertjährigen Olivenbaum sitzen.
Spektakuläre Dimensionen: Der Commerzbank-Tower ist seit nahezu dreißig Jahren der höchste Wolkenkratzer von Frankfurt.
Dass das Gebäude auch nach fast 30 Jahren noch als zukunftsweisend gilt, zeigt die visionäre Architektur von Sir Norman Foster, ist aber auch traurig, da es wohl fast keine Nachahmer, geschweige denn eine Weiterentwicklung gab. Die 2900 Arbeitsplätze bei der Commerzbank haben sich hingegen weiterentwickelt. Hatten am Anfang alle Angestellten einen festen Schreibtisch, so ist das seit der Corona-Krise für die inzwischen gut 4000 Mitarbeitenden anders. Sie arbeiten zum Teil im Homeoffice und wenn sie in Frankfurt sind, schließen sie ihr firmeneigenes Notebook an einem Schreibtisch, der gerade frei ist, an.
Da der Besichtigungstag der Lioba-Gruppe ein klassischer Brückentag war, blieben viele der Mitarbeitenden daheim. Die, die trotzdem gekommen waren, konnten sich aussuchen, ob sie lieber am Fenster mit Sicht auf die Stadt beziehungsweise auf einen der Turmgärten oder an der Seite zum Flur arbeiten wollten. Zum Abschluss der über zweistündigen Führung zeigte Heidemarie Ruth noch einige technische Räume und ließ die Liobaner sogar mit dem Notfalllift, den Gehbehinderte auch im Brandfall benutzen können, nach unten fahren, wo ein Imbiss im Kasino der Commerzbank den Tag abrundete.